Sempervivum L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Crassulaceae, Birkhaeuser Verlag : 259-255

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/972F5595-F2AD-790B-9DDE-3110817835CB

treatment provided by

Donat

scientific name

Sempervivum L.
status

 

Sempervivum L.

Hauswurz

Ausdauernde Kräuter. Unsere Arten stets kugelige, geschlossene oder sternförmig ausgebreitete Rosetten aus fleischigen, lanzettlichen bis ovalen, kahlen, drüsigen oder bewimperten, sitzenden Blättern bildend; aus der Mitte der Rosette wächst der Blütenstengel, aus Blattachseln entwickeln sich oft Ausläufer, die neue, dicht aneinandergedrängte Rosetten bilden. Stengel aufrecht, 5 bis 60 cm hoch, dicht beblättert; Stengelblätter schraubenständig, sitzend, von gleicher oder ähnlicher Form wie die grundständigen Rosettenblätter. Blütenstand endständig, aus mehreren doldenartig angeordneten Ästen bestehend, auf denen oberseits die sitzenden oder kurz gestielten Blüten sind. Blüten zwitterig, 3-8 je Ast, groß (Durchmesser 1-3,5 cm), 6-18 zählig. Kelchblätter und Kronblätter meist gleich viel (6-18); Kelchblätter am Grunde verwachsen. Kronblätter schmal lanzettlich, sternförmig abstehend oder aufgerichtet, rot oder gelb, drüsig behaart oder am Rande gefranst. Staubblätter doppelt so viele wie Kronblätter, in 2 Kreisen, frei, kahl; die äußern wenig kürzer als die innern. Fruchtblätter auf einem Kreisring angeordnet, so viele wie Kronblätter, frei. Früchtchen sind vielsamige Balgfrüchtchen.

Die Gattung Sempervivum hat eine europäisch-südwestasiatische Verbreitung (zudem im Atlas). Die etwa 25 Arten sind Gebirgspflanzen, die meist heiße, trockene, erdarme Standorte besiedeln. Einige Arten haben als alte Gartenpflanzen eine weite Verbreitung, andere kommen als Endemiten nur in einem kleinen Gebiet vor.

Chromosomenzahlen n = 16, 18, 19, 20, 21 und polyploide davon; alle diese Zahlen auch an unsern Arten festgestellt. Neuere Chromosomenzählung von Uhl (1961) und Zésiger (1961).

Die Gattung Sempervivum sollte zytogenetisch untersucht werden ( merkwürdige, teilweise wenig gesicherte Chromosomenzahlen, Störungen in der sexuellen Fortpflanzung bei S. tectorum s. str., unklare Gliederung und Verbreitung einzelner Arten, Bastardbildungen). Am vielgestaltigsten scheint die Gattung auf der Balkanhalbinsel und in den Alpen zu sein. Bastardbildung, genetische Isolierung und vegetative Fortpflanzung dürften die Ursachen der Vielgestaltigkeit sein.

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