Adenophora liliifolia (L.) Fischer

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Campanulaceae, Birkhaeuser Verlag : 380

Adenophora liliifolia (L.) Fischer

Lilienblättrige Drüsenglocke

Ausdauernd, mit dicker Pfahlwurzel, mehreren Stengeln und sterilen Blattsprossen; 30-100 cm hoch. Stengel aufrecht, meist einfach, kahl, reich beblättert. Grundständige Blätter zur Blütezeit verdorrt, lang gestielt, herzförmig, spitz und grob gezähnt ( Zähne nach vorn gerichtet), oberseits kahl, glänzend, unterseits kahl bis zerstreut behaart. Stengelblätter oval bis breit lanzettlich, nach oben schmäler werdend, gezähnt, in den kurzen Blattstiel verschmälert. Blüten kurz gestielt, in endständiger, allseitswendiger Traube oder Rispe. Kelchzipfel kurz 3eckig bis lanzettlich, gezähnt, kahl, abstehend; Krone trichterförmig bis glockenförmig, 1,2-1,8 cm lang, blaß blau bis lila, wohlriechend; Staubblätter frei, am Grunde behaart und deutlich verbreitert. Fruchtknoten unterständig, 3 fächerig; Griffel zur Zeit der Bestäubung etwa 2mal so lang wie die Krone, am Grunde von einem becherförmigen Drüsenring umgeben; Narben 3, zuletzt spreizend und fadenförmig. Frucht umgekehrt kegelförmig, sich am Grunde mit 3 Löchern öffnend. - Blüte: Spätsommer und Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 34: Material unbekannter Herkunft (Modilewsky aus Tischler 1950), aus botanischen Gärten (Gadella 1966).

Standort. Kollin und montan. Wechselfeuchte, nährstoffreiche, kalkhaltige, lehmige Böden in warmen Lagen. Laubwälder, Gebüsche, Streuwiesen.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Westwärts bis Preußen und Savoyen; nordwärts in Rußland bis 60° NB; ostwärts bis zum Jenissei; südwärts bis Norditalien, Serbien, Krim, Zentralasien. - Im Gebiet: Monte San Giorgio ( südliches Tessin), Monte Podona, Resegone, Pizzo Formico (Bergamasker Alpen), Saint-Germain (Savoyen).