Lactuca virosa L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Unterfamilie _ liguliflorae, Birkhaeuser Verlag : 590

Lactuca virosa L.

Gift-Lattich

1- oder 2 jährig, mit verzweigten Wurzeln; 60-150 cm hoch; nach Mohn riechend. Stengel und Blätter wie L. Serriola (Nr. 6), aber die Stengelblätter mit horizontaler Spreite, ungeteilt, sitzend, mit 2 breiten, gezähnten Zipfeln den Stengel umfassend. Blütenköpfe in einer breiten, kegelförmigen Rispe, mehr als 5 blütig. Hülle 10-12 mm lang. Krone hellgelb (auch getrocknet), 1-2 cm lang. Früchte (mit Schnabel) 6-8 mm lang, schwarz, höckerig, meist ohne Haare, beiderseits mit je 5-9 Längsrippen; Schnabel weiß, deutlich kürzer als der Rest der Frucht. - Blüte: Sommer und früher Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 18: Material aus botanischen Gärten (Babcock et al. 1937, Lindqvist 1960), aus England (Thompson et al. 1941), aus dem Aostatal (Gadella und Kliphuis 1970).

Standort. Kollin, selten montan. Trockene, nährstoffreiche, steinige, lehmige Böden in warmen Lagen. Schuttplätze, Wegränder, Dämme, Unkrautgesellschaften.

Verbreitung. Mediterrane Pflanze: Nordwärts vereinzelt und zum Teil nur verschleppt (als Arzneipflanze angepflanzt und verwildert) bis Nordfrankreich, Mitteldeutschland, Alpen; südwärts bis Nordafrika, Südwestasien.- Im Gebiet: Oberrheinische Tiefebene, Jurasüdfuß, Dép. Jura (Salins), Savoyen (Tarentaise, Maurienne), Genferseegebiet, Wallis (Martigny bis Brig), Aostatal ( Châtillon bis Valgrisenche), Val d’Ossola, Comerseegebiet (Colico), Vintschgau (Fragsbourg, Schloß Brandis); ziemlich selten und unbeständig; gelegentlich adventiv (z. B. südliches Tessin).