Bromus erectus Huds.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/5C23C0CF-2A6C-7BB8-DF9F-9292DA9BC1F0 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Bromus erectus Huds. |
status |
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Bromus erectus Huds. View in CoL View at ENA
( Zerna erecta [Huds.] Panzer)
Aufrechte Trespe
Ausdauernd, 30-100 cm hoch, dichte Horste bildend, gelegentlich auch mit unterirdischen Ausläufern. Grundständige Scheiden nicht faserig verwitternd. Stengel aufrecht. Blätter in der Knospenlage gefaltet (bei den andern Arten eingerollt, ausgenommen bei B. condensatus, Nr. 4), 2-4 mm breit, oberseits rauh und locker behaart (Haare 0,5-1 mm lang), unterseits glatt und kahl, am Rande locker mit abstehenden und steifen Haaren besetzt (Merkmal nicht sofort zu sehen, wenn bei Pflanzen an trockenem Standort die Blattränder eingerollt sind); Blatthäutchen ca. 2 mm lang, breit abgerundet, zerschlitzt; unterste Blattscheiden dicht flaumig behaart, obere meist kahl. Rispe 5-20 cm lang, zusammengezogen, allseitswendig, aufrecht; Rispenäste bis 5 cm lang, mit 1-3 Ährchen, schief aufrecht, die Ährchen deshalb zusammengedrängt; unterste Rispenäste mit 2-4 grundständigen Zweigen. Ährchen (ohne Grannen) 2-4 cm lang. Untere Hüllspelze 1nervig, obere 3nervig. Deckspelzen an der Spitze zwischen den beiden Zähnen mit Granne; Granne kürzer als die zugehörige Deckspelze, jedoch über 3 mm lang. - Blüte: Später Frühling und Sommer, oft nochmals im Herbst.
Zytologische Angaben. 2n = 42: Material aus Versuchsanstalten ( Stählin 1929, Schulz-Schaeffer 1956, Hill 1965), aus Ungarn (Baksay in Löve und Löve 1961). 2n = 56: Material aus Versuchsanstalten und botanischen Gärten (Kattermann 1931, Avdulov 1931, Wagnon 1952, Hill 1965), aus dem Elsaß (Linder und Brun 1956), aus Ungarn ( Löve und Löve 1956). Schulz-Schaeffer fand zusätzlich 4 B-Chromosomen. 2n = 56, 59, 65, 70: Material aus botanischen Gärten; Meiosen auffallend gestört; Ursache wahrscheinlich auf Artkreuzungen in botanischen Gärten zurückzuführen (Hanna 1961, Hill 1965). 2n = 112: Material aus Versuchsanstalten (Hill 1965).
Standort. Kollin, montan, selten subalpin. Trockene, steinige, meist kalkhaltige, lockere Böden. Bestandesbildend in Trockenwiesengesellschaften (Mesobrometen und Xerobrometen). Ist nach Bewässerung oder Düngung nicht mehr konkurrenzfähig und verschwindet.
Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordwärts bis Irland, England, Südskandinavien, Norddeutschland, Tschechoslowakei; Ostgrenze in der Ukraine; südwärts bis Nordafrika, Süditalien, Balkanhalbinsel. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet in sommertrockenen Gegenden besonders verbreitet und sehr häufig; nur dort selten, wo kalkhaltige Böden fehlen.
Bemerkungen. In der Flora von Graubünden erwähnen Braun-Blanquet und Rübel (1932-1935), unter Hinweis auf BROCKMANN, aus dem Veltlin und dem untern Puschlav als Unterart von B. erectus B. transsilvanicus Hackel non Schur. Die Sippe soll dort bestandbildend sein. Wir haben von dieser Sippe, die in den Südalpen (Judikarische Alpen bis Karawanken), in Gebirgen Jugoslawiens und ostwärts bis Südrußland (Verbreitungskarte von Meusel 1964) vorkommt, kein Belegmaterial gesehen. Nach den Beschreibungen ist B. transsilvanicus meist nicht über 50 cm hoch; die Rispenäste tragen nur 1 Ährchen, der kürzeste grundständige Zweig der Rispenäste ist 1- 1½ mal so lang wie das zugehörige Ährchen; alle Spelzen sind kahl; die untere Hüllspelze ist nur etwa ⅔ so lang wie die obere; die Deckspelze der untersten Blüte und die obere Hüllspelze sind etwa gleich lang. Bei B. erectus s. str. tragen die Rispenäste oft 2-4 Ährchen, der kürzeste grundständige Zweig der Rispenäste ist viel kürzer als das zugehörige Ährchen; die Spelzen sind auf den Nerven behaart; die Hüllspelzen sind fast gleich lang und die Deckspelze der untersten Blüte ist viel länger als die obere Hüllspelze. Da B. erectus s. l. sehr vielgestaltig ist (man vergleiche dazu auch die russische Flora von Komarov 1934), sollte die Art (unter Einschluß von B. condensatus Nr. 4) im weiten Verbreitungsgebiet experimentell untersucht und mit den zahlreichen, sehr nahe verwandten Arten in Asien verglichen werden. Über den systematischen Wert von B. transsilvanicus Hackel kann deshalb nichts ausgesagt werden, doch sollte die Sippe im Puschlav und Veltlin beachtet werden.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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