Prunella vulgaris L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Labiatae, Birkhaeuser Verlag : 113

Prunella vulgaris L.

Gewöhnliche Brunelle

Ausdauernd (selten 1-2 jährig), mit oberirdisch kriechenden Ausläufern; 5-30 cm hoch. Stengel und Blätter zerstreut behaart, Grundständige Blätter 1-3,5 cm lang und 0,5-1,5 cm breit, 1 ½ - 2 ½ mal so lang wie breit. Stengelblätter wie die Grundblätter ganzrandig oder mit unregelmäßigen breiten und kurzen Zähnen. Kelch 6-8 mm lang. Krone 0,8-1,6 cm lang, blauviolett oder purpurviolett (selten weiß). Teilfrüchte 1,5-2 mm lang. Sonst wie P. laciniata (Nr. 1). - Blüte: Sommer und Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 28: Material aus Osteuropa (Levitsky aus Tischler 1950, Chuksanova und Kaplanbekova 1971), von 28 verschiedenen Stellen Europas ( Böcher 1949), aus den Niederlanden (Gadella und Kliphuis 1963 1966), aus Griechenland (Bothmer 1970), aus Kalifornien und Costa Rica (Nelson aus Löve 1966b). Die Zahl 2n = 32 (Hruby 1932 und Böcher 1940) beruht auf falscher Zählung ( Böcher 1949).

Standort. Kollin, montan und subalpin. Ziemlich feuchte, nährstoffreiche, tonige Böden. Wiesen, Weiden, niedere Rasen und lichte Wälder.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Nordwärts in Rußland bis 67° NB; fast in allen gemäßigten Gebieten der Erde eingeschleppt; in Nordamerika nahe verwandte Sippen. - Im Gebiet verbreitet und häufig.

Bemerkungen. Böcher (1949) unterscheidet anhand umfangreicher Kulturversuche bei der vielgestaltigen Art 5 Ökotypen, die aber durch kontinuierliche Übergänge miteinander verbunden sind. Auch Nelson (1967) untersuchte die sehr eindrückliche ökologische Sippengliederung einer nahe verwandten Art in Kalifornien (als P. vulgaris bezeichnet).