Liochthonius plumosus Mahunka

Moritz, M., 1976, Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 1. Allgemeiner Teil: Brachychthoniidae Thor, 1934. Spezieller Teil: Liochthonius v. d. Hammen, 1959, Verachthonius nov. gen. und Paraliochthonius nov. gen., Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 52, pp. 27-136 : 103-105

publication ID

ORI10013

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6284255

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/3FEA94F2-77F4-B324-34DA-BF69AD675EA2

treatment provided by

Thomas

scientific name

Liochthonius plumosus Mahunka
status

 

Liochthonius plumosus Mahunka View in CoL , 1969 (Abb. 26)

Liochthonius plumosus Mahunka , 1969: p. 25, Abb. 12 bis 14.

Liochthonius plumosus : Niedbala 1972b, p. 185, Abb. 4 bis 6.

Liochthonius plumosus : Niedbala 1974, p. 500, Abb. 49 bis 50

Chinone & Aoki (1972, p. 246, Fig. 81 bis 87) beschreiben einen Liochthonius plumosus n. sp. aus Japan, der in diese Artengruppe gehört. Die Heterotrichie des Notogaster weist aber auf eine von plumosus Mahunka verschiedene Art hin.

Material: UNMB: Nr. 0-503-68/E : 1 Ad., Holotypus, Ungarn, Tihany   GoogleMaps , J. Balogh leg. Nr. 1033, 22. 10. 1967. - UNMB Nr. 0-504-68/E : 2 Ad., Paratypen, Fundort wie Holotypus.

ZMB Nr. 400/U23 : 1 Ad., Ungarn, Csevharaszt, 45 km suedlich Budapest   GoogleMaps , Stieleichenklimaxwald, Pustaformation, Streu in Brachypodium-Polster: M. Moritz leg. 1. 10. 1964. - ZMB Nr. 400/B89 : 1 Ad., DDR, Bad Frankenhausen, Suedrand des Kyffhaeusergebirges , Trockenrasen am Osthang in Naehe der Prinzenhoehle   GoogleMaps , Graswurzelfilz, M. Moritz leg. 10. 11. 1964. - ZMB Nr. 400/B169 : 3 Ad., DDR, Fundort wie bei Nr. 400/B89, M. Moritz leg. 21. 11. 1967.

Holotypus, Locus typicus: Der Holotypus befindet sich in Alkohol konserviert im Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum Budapest.

Der Locus typicus ist Ungarn, Halbinsel Tihany. Eine nähere Bestimmung des Fundortes war nicht möglich.

Beschreibung: Der Holotypus konnte nicht vermessen werden. Die Körperfarbe ist grauweiß. Die langen kompakten Dorsalborsten mit breitem, stark gezacktem Randvelum und einer Mittelrippe. Insertionshöcker sind vorhanden. Sensilluskeule eine gestielte beborstete Spindel. Dorsalmaculae sind erkennbar. Der Gesamthabitus ist walzenförmig gedrungen.

Das Prosoma sitzt dem Opisthosoma mit breiter Basis an. Das Prodorsum verjüngt sich gleichmäßig rostrad, sein Lateralrand ist aber zwischen den Exobothridial- und Rostralhaaren leicht ausgebuchtet. Das Rostrum ist breit gerundet und nur wenig abgesetzt. Die Prodorsumborsten besitzen ein breites Randvelum, das über die ganze Länge mit langen kräftigen Randspitzen besetzt ist. Die Interlamellarhaare sind breiter als die übrigen Prodorsumborsten. Die Rostral- und Interlamellarhaare stehen dicht hintereinander. Der Abstand der Rostralhaare ist geringer als der der Interlamellarhaare, die außerdem kürzer als die Rostralhaare sind. Die Lamellarhaare sind rekurv, die Interlamellarhaare rostro-laterad gerichtet.

Der Sensillus setzt sich aus einem geraden Stiel und einer gleichlangen Spindel zusammen. Die Sensillasspindel ist durch eine stärker konvex aufgewölbte Oberseite dorsoventral asymmetrisch. Ihre Unterkante ist gerade bis leicht konkav. Die Spindel ist allseitig mit bis zu 7 in einer Reihe stehenden langen starren Stachelspitzen besetzt, die dorsal doppelt so lang wie ventral sind. Distal endet die Spindel in eine ventrale kräftigere Stachelspitze. Die Spindel ist insgesamt stärker und dichter beborstet als bei L. horridus . Die kleinen, etwas eckigen interbothridialen Maculae sind deutlich sichtbar. Sic sind wie bei L. horridus in der Mediane dicht zusammengelagert und berühren sich sowohl in der Längsals auch in der Querrichtung. Lediglich das 4. hintere Paar ist etwas abgesetzt. Der Exobothridialhöcker ist reduziert. Es ist nur der Insertionshöcker des Exobothridialhaares vorhanden.

Das Opisthosoma hat seine größte Breite zwischen den c3- und cp-Borsten. Die Schulterecken stehen nur wenig vor. Die Dorsalflecke sind erkennbar. Die Notogasterborsten stehen alle auf kleinen Insertionshöckern. Die Borsten besitzen wie die Prodorsumhaare ein breites Randvelum, das mit kräftigen, schräg distad gerichteten Spitzen auf seiner ganzen Länge besetzt ist. Am Borstenende werden die Randspitzen bedeutend länger und stehen hier zu 3 bis 4 pinselartig zusammen, so daß das Borstenende etwas erweitert und abgestumpft erscheint.

Alle Borsten besitzen eine deutliche Mittelrippe. Die c1- Borsten erreichen den Ansatzpunkt der d1- Borsten. Die d1- Borsten überragen mit ihrer halben Länge den Hinterrand des Notogasterschildes.

Systematische Stellung: Liochthonius plumosus unterscheidet sich von allen anderen Arten dieser Gruppe durch die starke und dichte Randbewimperung der Dorsalborsten, von L. horridus und L. gisini außerdem durch den kompakten, mit einem Randvelum und Mittelrippe versehenen Borstentyp.

L. plumosus ist durch die Borstenstellung, die Anordnung der interbothridialen Maculae und durch die Sensillusform ohne Zweifel eher mit L. horridus und L. gisini als mit L. evansi , der eine Sonderstellung einnimmt (siehe dort), zu vergleichen.

Außer in Ungarn und der DDR wird die Art aus Polen gemeldet (Niedbala 1974).

Ihre ökologischen Ansprüche scheinen mit exponierten, der Sonneneinstrahlung ausgesetzten Standorten, wie sie zum Beispiel für Trockenrasengesellschaften typisch sind, zusammenzufallen.

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