Carex verna Chaix

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 463

Carex verna Chaix

Frühlings-Segge

10-30 cm hoch; unterirdische Ausläufer treibend. Grundständige Blattscheiden gelbbraun bis dunkelbraun, matt, in Fasern zerfallend, jedoch meist kein deutlicher Faserschopf. Blätter 1-3 mm breit, flach, steif, graugrün, überwinternd, den Blütenstand nicht erreichend. Stengel 3kantig, nicht rauh, gebogen. Blütenstand 2-3 cm lang, aus 1-4 seitlichen, eiförmigen oder zylindrischen, 0,5-1 cm langen, sitzenden, aufrechten ♀ Ähren und darüber 1 endständigen ♂ Ähre. Hochblätter tragblattähnlich, oder, wenn unterstes Hochblatt mit verlängerter Spreite, dann zugehörige Scheide etwa 5 mm lang. Tragblätter stumpf und etwas kürzer als der Fruchtschlauch, oder mit grannenartiger, den Fruchtschlauch überragender Spitze, braun, mit hellem Mittelnerv. Fruchtschläuche 2,5-3 mm lang, in oder über der Mitte am breitesten (1-1,5 mm), 3kantig, mit oder ohne Nerven, gelbbraun, zerstreut behaart, ohne deutlichen Schnabel. Narben 3.

Zytologische Angaben. 2n = 62: Material aus Schweden (Heilborn 1924). 2n = 62, 64, 66, 68: Material aus England. Chromosomenbrüche erklären aneuploide Reihe. Pollenmeiose bei 2n = 68 etwas gestört; verschiedene Chromosomenzahl ist ohne Einfluß auf äußere Gestalt der Pflanze; bei den untersuchten Pflanzen kann es sich nicht um Bastarde handeln (Davies 1956a).

Standort. Kollin, montan und subalpin, selten alpin. Trockene, nährstoffarme ( ungedüngte), kalkhaltige bis saure, sandige bis lehmige, humose Böden an sonnigen Hängen. Magerwiesen, Magerweiden, lichte, trockene Wälder.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Nordwärts bis Schottland, Südfinnland, ungefähr entlang dem 57° NB ostwärts bis in den Oberlauf des Jenissei; südwärts bis Mittelspanien, Sardinien, Sizilien, Peloponnes, Kaukasus, Zentralasien. Nach Nordamerika verschleppt. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet, häufig.

Bemerkungen. C. verna ist vielgestaltig hinsichtlich der Merkmale an den Fruchtschläuchen, den Tragblättern, dem Blütenstand und den Blättern. Kreczetowicz (1935) in Flora URSS, Bd. III, hat für das Gebiet der Flora Rußlands (von Siebenbürgen bis Ostasien) C. verna in 6 Arten aufgespalten. C. verna sollte auch im westlichen Verbreitungsgebiet untersucht werden.

Wir betrachten die Namensänderung in C. caryophyllea La Tourette als zu wenig begründet.