Hedysarum obscurum L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Leguminosae, Birkhaeuser Verlag : 573

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292251

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/1EFD2EBB-A421-3CEF-4FDD-F6430DC8F44F

treatment provided by

Donat

scientific name

Hedysarum obscurum L.
status

 

Hedysarum obscurum L.

( H. hedysaroides [L.] Schinz et Thellung)

Süßklee

Ausdauernd; mit unterirdischen Ausläufern; 10-30 cm hoch. Stengel meist aufrecht, unverzweigt, fast kahl. Blätter mit 9-19 Teilblättern, die obersten scheinbar gegenständig; Teilblätter ungestielt, 1-3 cm lang; Nebenblätter bis über die Mitte verwachsen, ⅔ bis fast so lang wie die Teilblätter. Blüten nach unten gebogen, in scheinbar endständiger, ± einseitswendiger, 10-35 blütiger Traube. Tragblätter 0,8-1,5 mm lang. Blütenstiel und Kelch zerstreut behaart. Längster Kelchzahn 1,5-3,5 mm lang. Krone 1,6-2,2 cm lang, purpurn; Schiffchen länger als Flügel und Fahne. Frucht 2-4 cm lang, mit 2-6 Gliedern, kahl, seltener kurz behaart. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 14: Material aus Tirol (Reese 1953), von verschiedenen Orten aus der Schweiz (Favarger 1953, Larsen 1954a), aus Kamtschatka (wahrscheinlich nahe verwandte Sippe; Sokolovskaya 1963). An Material aus Ostsibirien zählte Sokolovskaya (1968) 2n = 28 (wahrscheinlich verwandte Sippe). Favarger (1953) zählte an Material vom Col de Barberine 30-50% anormalen Pollen.

Standort. Subalpin und alpin, selten herabgeschwemmt. Kalkhaltige, lockere, im Winter oft schneefreie Hänge. Wiesen, Weiden, Zwergstrauchgebüsche. Besonders im Caricion ferrugineae Br.-Bl. 1931.

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze: Sierra de Avila, Pyrenäen, Alpen, Apennin (Modena), Karpaten, Sudeten; nahe verwandte Arten in Nordrußland, Kaukasus, Nord- und Zentralasien und Nordamerika. - Im Gebiet: Alpen; ziemlich häufig.

Bemerkungen. Der Name H. hedysaroides ist eine unsinnige Bezeichnung, und zudem ist nicht sicher, ob Linné mit seinem Astragalus hedysaroides unsere Pflanze gemeint hat.

Aus den südlichen Alpen (Venetien, zweifelhafte Angaben vom Valgrisanche im Aostatal) sind etwas abweichende Pflanzen bekannt ( H. exaltatum Kerner ): Bis 60 cm hoch; Blätter mit 15-21 Teilblättern; längster Kelchzahn 3-4,5 mm lang. Wie weit diese Sippe sich morphologisch und zytologisch von H. obscurum s. str. abtrennen läßt und ob sie vielleicht im Süden des Gebiets vorkommt, muß abgeklärt werden.

In den Westalpen tritt eine gelblich blühende Art auf ( H. Boutignyanum d'Alleizette , vgl. d’Alleizette 1928), die 20-70 cm hoch wird und vorn ausgerandete, in der Ausrandung lang bespitzle Teilblätter, drüsige Blattstiele und 1-1,5 mm lange Tragblätter besitzt. Die Pflanze wächst möglicherweise im südlichen Aostatal. 2n = 14 (Favarger 1969).

H. coronarium L., Italienischer Hahnenkamm , ist eine 30-100 cm hohe, zerstreut anliegend behaarte Pflanze; Blätter mit 7-11 ovalen Teilblättern, Nebenblätter frei; Krone 1,2-1,5 cm lang, purpurrot; Frucht mit weichen Stacheln. Sie wird bei uns gelgentlich in Gärten kultiviert und soll nach Rodegher und Venanzi (1894) in den Bergamasker Alpen bei Branzi wild Vorkommen.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Magnoliopsida

Order

Fabales

Family

Fabaceae

Genus

Hedysarum

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