Paris quadrifolia L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 530

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/10E83343-CEF8-F23A-24D9-8B79C1C2C648

treatment provided by

Donat

scientific name

Paris quadrifolia L.
status

 

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Vierblättrige Einbeere

10-40 cm hoch. Niederblatt häutig, gelblich, den Stengel am Grunde umfassend. Blätter an der Spitze des Stengels meist 4, seltener 5 oder 6, quirlständig, sitzend, rundlich bis lanzettlich, bis 10 cm lang. Die endständige Blüte auf 2-6 cm langem Stiel. Perigonblätter grün; äuβere meist 4, seltener 5 oder 6, lanzettlich, 25-35 mm lang, unterhalb der Mitte am breitesten (bis 5 mm breit); innere meist 4, seltener 5 oder 6, wenig kürzer als die äußern, vom Grunde an verschmälert, am Grunde bloß 1 mm breit. Staubblätter 8 (seltener 10 oder 12); Staubfäden über die Staubbeutel hinaus in eine 5-10 mm lange, grannenartige Spitze verschmälert. Frucht eine dunkelblau bereifte, schwarze, kugelige, bis 1 cm dicke Beere, 4-6 fächerig; Griffel 4-6. - Blüte: Frühling.

Zytologische Angaben. 2n = 20: Untersuchung von vielen Pflanzen aus mehreren, weit auseinanderliegenden Populationen in Österreich (unteres Donaugebiet). In den Pollenmeiosen sind häufig Inversionen zu beobachten, die, wenn sie heterozygot auftreten, zu Pollensterilität führen. Dieselben Inversionen treten in verschiedenen Populationen auf. Auch die Bildung univalenter Chromosomen führt zu Pollensterilität. Chromosomenfragmente werden in «Fragmentzellen» abgesondert; diese bleiben oft mit dem Pollenkem vereinigt. Pflanzen mit abnormen Chromosomenzahlen wurden nie gefunden, weil die verschiedenen Abweichungen von der normalen Pollenmeiose, die eine weit verbreitete Eigenschaft dieser Art sind, zu Pollensterilität führen. In der Meiose der Embryosackmutterzelle scheinen weniger Störungen aufzutreten; die Samenbildung ist gut. Alles nach Geitler (1937 1938 1939). Viele Untersuchungen an Material aus dem weiten Verbreitungsgebiet der Art ergaben stets 2n = 20 (vgl. Löve und Löve 1961).

P. quadrifolia ist ein wichtiges Objekt zur Untersuchung von Chromosomenstrukturen (Geitler 1948).

Standort. Kollin, montan und subalpin (vereinzelt bis ca. 2300 m). Frische, lehmige bis tonige, humose Böden. Laubwälder, seltener Fichten- und Föhrenwälder.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Nordwärts bis Island, Nordskandinavien (ca. 71° NB), in Nordrußland ost wärts bis zum Ob, südwärts bis Nordspanien, Sardinien, Süditalien, Balkanhalbinsel, Kleinasien, Kaukasus; durch Sibirien zwischen 50 und 60° NB ostwärts bis ins Amurgebiet. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet und häufig.

Bemerkungen. P. quadrifolia ist vielgestaltig hinsichtlich Zahl und Form der Blätter und Zahl der einzelnen Blütenteile, doch sind zwischen größeren Populationen kaum Unterschiede vorhanden (Untersuchungen aus einer englischen Population von Lowndes 1931). Wahrscheinlich beruht die Vielgestaltigkeit auf den von Geitler (1937 1938 1939) beobachteten Abnormitäten in der Meiose (siehe unter Zytologie).

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Liliales

Family

Melanthiaceae

Genus

Paris

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