Poa glauca Vahl

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 337

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/0F161F33-421A-FF7C-A057-5361FC6EB06B

treatment provided by

Donat

scientific name

Poa glauca Vahl
status

 

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( P. caesia Sm. )

Blaues Rispengras

Ausdauernd, 15-40 cm hoch. Triebe alle oder fast alle die grundständigen Scheiden durchbrechend (extravaginal); an den extra vaginalen Trieben spreitenlose Blattschuppen vorhanden; blaugrün (mit abwischbarem, blauem Reif). Meist keine sterilen Triebe vorhanden. Blätter bis 2 mm breit, flach, kurz oder allmählich in die Spitze verschmälert; Blatthäutchen der obersten Stengelblätter ca. 1 mm lang, mit breiter Spitze, kahl. Rispe bis 7 cm lang; Rispenäste schief abstehend, kurz, starr, rauh. Deckspelzen auf Kiel und Randnerven mit ± langen, weichen Haaren. Vorspelzenkiele nur mit weniger als 0,1 mm langen, spitzen, steifen, vom Grunde an dünner werdenden, gekrümmten, abstehenden Borstenhaaren. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 42, 49, 56, 63: Material aus Skandinavien, Großbritannien, Island, Grönland, Polen, Ungarn usw. (Literaturverzeichnis mit Angaben von 2n = 42-72) ( Löve und Löve 1942b 1956b 1961). Bowden (1961) untersuchte viele Proben aus Kanada und Alaska; er fand bei 10 Proben 2n = 42, bei 2 Proben 2n = 50, bei 14 Proben 2n = 56, bei 4 Proben 2n = 70 und bei je 1 Probe 2n = 64, 65, 75, 78. P. glauca hat eine apomiktische Fortpflanzung (Diplosporie) ( Håkansson 1943).

Standort. Alpin, seltener subalpin. Grober, ruhender Felsschutt, Felsspalten; kalkhaltige, selten kalkfreie Unterlage mit kurzer Schneebedeckung, an exponierten Stellen. Felsspaltengesellschaften.

Verbreitung. Arktisch-alpine Pflanze: Nördliches Europa (Island, Spitzbergen, nördliches Großbritannien, Skandinavien, Finnland), Pyrenäen, Alpen ( ostwärts bis Stubai und in die Tauern), Karpaten, Gebirge der Balkanhalbinsel, durch Nordrußland und Nordsibirien ostwärts bis auf die Tschuktschenhalbinsel; wenige Angaben aus zentralasiatischen Gebirgen; in Nordamerika südwärts bis zu den Großen Seen und Colorado (35° NB); in Grönland bis ca. 83° NB. Verbreitungskarten von Hultén (1962) und Meusel (1964). - Im Gebiet: Alpen, ziemlich selten; Jura (Creux du Van).

Bemerkungen. Über die Vielgestaltigkeit von P. glauca s. bei Chrtek und Jirásek (1965). Vom Creux du Van bei Neuenburg beschrieben (Chrtek und Jirásek 1963) eine neue Art, P. jurassica , als einen Endemiten des Schweizer Jura. P. jurassica vereinigt Merkmale von P. glauca und P. nemoralis . Die zur Charakterisierung von P. jurassica verwendeten Merkmale sind unklar; wahrscheinlich handelt es sich um einen Bastard zwischen den beiden apomiktischen Arten P. glauca und P. nemoralis , die beide am Creux du Van vorkommen.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Poales

Family

Poaceae

Genus

Poa

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