Littorella uniflora (L.) Asch.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Plantaginaceae, https://www.infoflora.ch/de/flora/plantaginaceae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292597

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10922908

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/0C957FB7-883B-9011-8B55-4004D981046B

treatment provided by

Plazi

scientific name

Littorella uniflora (L.) Asch.
status

 

Littorella uniflora (L.) Asch. View in CoL

Strandling

Art ISFS: 242400 Checklist: 1027240 Plantaginaceae Littorella Littorella uniflora (L.) Asch.

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): Mit oberirdischen Ausläufern, 3-12 cm hoch. Blätter in grundständiger Rosette, schmal-lineal, grasartig, oft rinnig, im Querschnitt nicht 4kammrig (vgl. Isoetes ), kahl. Einhäusig. Männliche Blüten einzeln auf langen Stielen, 6-8 mm lang, Krone weisslich, röhrenförmig, 4teilig, Staubfäden sehr lang, weit herausragend. Weibliche Blüten am Grund des Stiels der männlichen, meist zu 2, mit etwa 4 mm langer Krone und 12 mm langem Griffel. Frucht 2-2,5 mm lang.

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 4-6(-9)

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Sandig-kiesige Seeufer / kollin / M, BO (Thunersee), südliches TI

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Europäisch

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 4 + w + 32-442.h.2n=24

Status

Status IUCN: Stark gefährdet

Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Regulierung des Wasserstandes (Stauung) Eutrophierung ( früher Einleitungen, heute aus der Luft) Zerstörung des Lebensraums ( Überbauung und Befestigungen jeglicher Art, Stege, Bootsanlegeplätze, Überkiesungen (z. B. Badestrände)) Veränderte Strömungsdynamik (Befestigungen etc.) Konkurrenz (Phalaris arundinacea, Phragmites australis, Agrostis stolonifera, Carex acuta , C. elata ; bei den drei letzten nützt die Mahd nichts!) Verbrennen von Mähgut direkt am Strand Verbuschung, Beschattung, Treibholzanschwemmung Intensive touristische Nutzung (Baden, Surfen, Segeln, Camping) Kleine, isolierte Populationen Verschwinden des natürlichen Habitats

Ökologie

Lebensform Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

2.1.3 - Strandlingsgesellschaften (Littorellion)

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F nass; Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen) Lichtzahl L hell Salzzeichen --
Reaktionszahl R schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5) Temperaturzahl T kollin ( Laubmischwälder mit Eichen)
Nährstoffzahl N nährstoffarm Kontinentalitätszahl K subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 0 - unbedeutend, keine Bindung.
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Littorella uniflora (L.) Asch.

Volksname Deutscher Name: Strandling Nom français: Littorelle uniflore Nome italiano: Littorella

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Littorella uniflora (L.) Asch. Checklist 2017 242400
= Littorella uniflora (L.) Asch. Flora Helvetica 2001 1728
= Littorella uniflora (L.) Asch. Flora Helvetica 2012 1644
= Littorella uniflora (L.) Asch. Flora Helvetica 2018 View Cited Treatment 1644
= Littorella uniflora (L.) Asch. Index synonymique 1996 242400
= Littorella uniflora (L.) Asch. Landolt 1977 2770
= Littorella uniflora (L.) Asch. Landolt 1991 2252
= Littorella uniflora (L.) Asch. SISF/ISFS 2 242400
= Littorella uniflora (L.) Asch. Welten & Sutter 1982 1641

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: C1

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)
Mittelland (MP) stark gefährdet (Endangered) C1
Alpennordflanke (NA) stark gefährdet (Endangered) C1
Alpensüdflanke (SA) stark gefährdet (Endangered) C1
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) regional beziehungsweise in der Schweiz ausgestorben (Regionally Extinct)

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
GE Vollständig geschützt (25.07.2007)
TG Vollständig geschützt (01.01.2018)
Schweiz --
VD Vollständig geschützt (02.03.2005)
TI Vollständig geschützt (23.01.2013)

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Regulierung des Wasserstandes (Stauung) Keine Regulierung des Wasserstandes wenn möglich Natürliche Seespiegelschwankungen weiterhin zulassen bzw. fördern Erhalten oder Fördern der gelegentlichen starken Überflutung und des Trockenfallens, damit Konkurrenten wie Schilf, Potamogeton etc. reduziert werden Eutrophierung ( früher Einleitungen, heute aus der Luft) Wasserschutzmassnahmen weiterführen Nicht sauber geklärte Einläufe sanieren Pufferzonen einrichten Zerstörung des Lebensraums ( Überbauung und Befestigungen jeglicher Art, Stege, Bootsanlegeplätze, Überkiesungen (z. B. Badestrände)) Bei der Aufstellung von Projekten den Schutz bestehender Biotope priorisieren Projekte zu Gunsten der Arten fördern und belohnen Die Dynamik der Wasserströmungen bei der Planung berücksichtigen Veränderte Strömungsdynamik (Befestigungen etc.) Abbau von Uferverbauungen fördern Renaturierungen umsetzen Einbezug der Strömungsdynamik in die Planung Konkurrenz (Phalaris arundinacea, Phragmites australis, Agrostis stolonifera, Carex acuta , C. elata ; bei den drei letzten nützt die Mahd nichts!) Ausreissen von konkurrierenden Einzelpflanzen (P. arundinacea, C. acuta ); zweimalige Mahd ( P. australis , P. arundinacea, flächig nur falls gefroren) Soden entfernen ( A. stolonifera ) Aushacken ( C. elata ) Verbrennen von Mähgut direkt am Strand Mähgut immer entfernen Keine Feuer im direkten Strandbereich Verbuschung, Beschattung, Treibholzanschwemmung Entbuschen Auslichten (z. B. aufwachsende Kopfweiden) Im Bereich bestehender Vorkommen Treibholzanlandung entfernen Intensive touristische Nutzung (Baden, Surfen, Segeln, Camping) Öffentlichkeit informieren und sensibilisieren (Infotafeln) Aktuelle Fundorte z. T. einzäunen oder absperren Kleine, isolierte Populationen Schutz aller Fundstellen (Mikroreservate) Ex-situ Vermehrung von indigenem Material und Wiederansiedlung an ursprünglichen (oder potentiellen) Fundstellen Bestehende Pflegemassnahmen weiterführen Erfolgskontrolle gewährleisten Verschwinden des natürlichen Habitats Oftmals is der Mangel an geeigneten Standorten für Ansiedlungen ein Problem. Dafür müssen neue geeignete Flächen im historischen Verbreitungsgebiet geschaffen werden Ex situ Material Close In-situ Massnahmen Close Mehr Informationen Merkblatt Artenschutz Verhaeghe F., 2021: Etude et conservation de la Littorelle à une fleur ( Littorella uniflora L.) en danger régionalement

GBIF Dataset (for parent article) Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF