Betula pendula Roth

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 684

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/08348E28-8256-A145-CEB0-1FA65E76DA4B

treatment provided by

Donat

scientific name

Betula pendula Roth
status

 

Betula pendula Roth View in CoL View at ENA

( B. verrucosa Ehrb. , B. alba L. p.p.)

Hänge-Birke

Bis 25 m hoher Baum; Flachwurzler (nicht sturmfest). Rinde im untern Stammteil (bis 10m Höhe) rissig, wulstig, dunkelbraun bis schwarz (in diesem Teil nur wenig weiβe Rindenflecken), weiter oben glatt und weiβ oder gelblichweiβ. Zweige ± hängend, kahl; die jüngsten Triebe meist mit zahlreichen Harzdrüsen. Blätter im Umriß meist rhombisch, fein zugespitzt, 3-6 cm lang, kahl, doppelt gezähnt; Zähne 1. Ordnung mit feiner, oft gegen die Blattspitze hin einwärts gebogener Spitze; Blattstiel 2-4 cm lang. Beginn der Blüte im Alter von 20-30 Jahren. ♂ Blütenstände hängend, bis 10 cm lang, als geschlossene Kätzchen überwinternd. ♀ Blütenstände zur Blütezeit aufrecht, später hängend, bis 4 cm lang; Seitenabschnitte (mit dem Tragblatt verwachsene Vorblätter) des Tragblattes nach auβen und rückwärts gebogen; Flügel der Frucht 2-3mal so breit wie die Frucht, bei den Narben mit schmalem Ausschnitt und dort die Frucht ungefähr so weit überragend wie die Narben lang sind. - Blüte: Frühling; Fruchtreife: Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 28: Material aus dem weiten Verbreitungsgebiet (eingeschlossen 3 Unterarten); Zusammenstellung der zahlreichen Zählungen von Löve und Löve (1961); Meiosen wurden meist als normal befunden; Woodworth (1929) beobachtete Störungen und schloß auf Bastardierung.

Standort. Kollin, montan und subalpin. Meist auf nährstoffarmen, trockenen bis feuchten, steinigen, humosen, lehmigen bis sandigen, sauren bis kalkhaltigen Böden; erträgt extreme Sommer- und Wintertemperaturen. Im Mittelland vor allem in den Eichen-Birkenwäldern (Querco-Betuletum) auf Deckenschotterplateaus (saure, podsolige Braunerde), sonst in Wäldern selten. In höheren Lagen vor allem auf extremen Standorten (oft gepflanzt): Schutthänge (auch grober Blockschutt), Rutschhänge, Waldschläge, trockene, magere Wiesen und Weiden. Optimale Entwicklung auf tiefgründigen, lehmigen Böden.

Verbreitung. Eurosibirische Pflanze: In Europa nordwärts bis 69° NB (nicht auf Island!), südwärts bis Katalonien, Sizilien, ( Ätna) Mazedonien, Kleinasien, Nordpersien; ostwärts bis ins Gebiet des Jenissei und Altai. Verbreitungskarten von Meusel (1957 Altai. Verbreitungskarten von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet und ziemlich häufig.

Bemerkungen. Nahe verwandte Arten oder Sippen von B. pendula auf der Iberischen Halbinsel ( B. celtiberica Rothm. et Vasc. ), auf dem Rifatlas in Marokko ( B. Font-Queri Rothm. ); die verwandten Sippen oder Arten in Ostasien (China, Japan), Alaska und im atlantischen und mittleren Nordamerika können nach Lindquist (1947) systematisch noch nicht beurteilt werden. Die Unterscheidung der B. pendula von B. pubescens wird durch Bastardschwärme und Genintrogressionen erschwert.

Im Gebiet ist B. pendula auf besseren Böden als Waldbaum verdrängt und gilt als Merkmal einer schlechten Waldbewirtschaftung. Wertvolle Schutzbaumart in Frostlagen. Holz zäh, aber nicht dauerhaft; Verwendung als Brennholz und für Spezialzwecke in Industrie und Gewerbe.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Magnoliopsida

Order

Fagales

Family

Betulaceae

Genus

Betula

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