Euricrium ENDERLEIN, 1911, 1940
publication ID |
https://doi.org/ 10.21248/contrib.entomol.64.1.135-190 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03F2867B-FFF6-FFA5-FF0D-5331FD2DF9A5 |
treatment provided by |
Felipe |
scientific name |
Euricrium ENDERLEIN, 1911 |
status |
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Euricrium ENDERLEIN, 1911 View in CoL
Typusart: Euricrium ruebsaameni ENDERLEIN, 1911 [nec rübsaameni ]: Arch. Naturgesch., 77 (1) Suppl. 3: 142-143; Taf., Fig. 10 View Fig (mon.).
= Zygomma ENDERLEIN, 1911 syn. nov. – Arch. Naturgesch., 77 (1) Suppl. 3: 126 und 143; Taf., Fig. 11 View Fig [praeocc.; nec Zygomma BRONN, 1859 – Coelenterata].
Typusart: Zygomma fasciatellum ENDERLEIN, 1911 View in CoL – Arch. Naturgesch., 77 (1) Suppl. 3: 144-145; Taf., Fig. 11 View Fig (orig. des.; mon.).
= Mapiria EDWARDS 1934 View in CoL syn. nov. – Revista Entomologia, 4 (3): 368.
Typusart: Mapiria transversalis EDWARDS, 1934 View in CoL – Revista Entomologia, 4 (3): 369; 359, Fig. 2 View Fig (orig. des.; mon.).
= Muhabbetiola KOÇAK, 2009 syn. nov. – in KOÇAK & KEMAL (2009): Miscellaneous Papers 147-148: 7 [nom. nov. pro Zygomma ENDERLEIN, 1911 ].
Literatur: Zygoneura MEIGEN sensu EDWARDS View in CoL [mitunter nur ex parte] – EDWARDS (1934): 369; – LENGERS- DORF (1940): 245; – STEFFAN (1966): 39; – AMORIM (1992): 68; – AMORIM & RINDAL (2007): 52. Zygomma ENDERLEIN – EDWARDS (1914): 51; – SCHMITZ (1915): 157; – LENGERSDORF (1940): 246; – MENZEL & MOHRIG (2000): 721; – MOHRIG (2003): 37 und 65; – JASCHHOF & MOHRIG (2005): 308; – MOHRIG & MENZEL (2009) : 279, 285 und 292; – SHIN et al. (2013): 835. Mapiria EDWARDS View in CoL – MOHRIG et al. (2013): 150 und 217. Euricrium View in CoL ENDER- LEIN – ENDERLEIN (1911): 126 und 142; – SHIN et al. (2013): 835.
Bemerkungen: Die Namen der Gattungsgruppe Zygoneura MEIGEN , Mapiria EDWARDS und Muhabbetiola KOÇAK sind als feminin zu behandeln, weil die jeweiligen Autoren das so gehandhabt oder durch Indikation erkennbar gemacht haben. Im Gegensatz dazu sind Euricrium ENDERLEIN und Zygomma ENDERLEIN Neutrum , so dass die darin eingeschlossenen Namen der Artgruppe in der jeweils vom Autor vorgegebenen bzw. hier korrigierten Form gebraucht werden. Aus diesem Grund mussten in Übereinstimmung mit dem »International Code of Zoological Nomenclature« ( ICZN 1999, IKZN 2000) mehrere Namen der Artgruppe dekliniert werden, bei denen eine Synonymie festgestellt und/oder eine Kombination zu Euricrium ENDERLEIN vorgenommen wurde. Davon betroffen sind auch inkorrekte (fehlerhafte) Namensbildungen, wie zum Beispiel bei Zygomma ENDERLEIN in MOHRIG (2003: 37-43).
SCHMITZ (1915) und LENGERSDORF (1940) analysieren vor allem die für Zygomma angeblich charakteristischen Flügelmerkmale, welche ENDERLEIN (1911) dazu veranlassten, ein neues Genus Zygomma mit der Typusart Zygomma fasciatellum einzurichten. Beide Autoren kommen unabhängig voneinander zu dem Schluss, dass die bei ENDERLEIN beschriebenen Flügelader-Merkmale nicht ganz korrekt sind und diese weitestgehend auch für die Typusart von Zygoneura MEIGEN zutreffen. Auf dieser Grundlage stellen beide heraus, dass die Gattung Zygomma keinerlei Berechtigung habe und betrachten Zygomma ENDERLEIN als Synonym zu Zygoneura MEIGEN [siehe SCHMITZ (1915): 158; LENGERSDORF (1940): 246]. Folglich wurde von LENGERSDORF und späteren Autoren der Name Zygomma ENDERLEIN als Synonym zu Zygoneura MEIGEN betrachtet, wobei zur Begründung die breite M-Gabel, die vorgewölbte M 1 und die relativ lange Behaarung der Fühlergeisselglieder als entscheidende Merkmale herangezogen wurden. AMORIM (1992: 68) schliesst sich dieser Auffassung an und listet in seinem Katalog 10 » Zygoneura «-Arten mit neotropischer Verbreitung auf. Tatsächlich ist darunter nur die nordamerikanische flavicoxa JOHANNSEN eine echte Zygoneura . Alle anderen gehören zweifelsfrei zu Euricrium ENDERLEIN [= Zygomma ENDERLEIN ] – mit Ausnahme der noch nicht revidierten Arten Zygoneura unimaculata LANE, 1955 [♀] und Sciara zygoneura WILLISTON [♂ ♀]. Die Ähnlichkeit im Flügelbau der beiden Gattungen beruht wahrscheinlich auf Konvergenz einer mehr oder weniger deutlich bauchig verbreiterten, vasenförmigen M-Gabel [in MENZEL & MOHRIG (2000) als »glockenförmigbauchige m-Gabel« bezeichnet]. Euricrium ENDERLEIN ist eine Gattung, die vermutlich der Ctenosciara -Gruppe nahe steht. Andererseits hat Zygoneura MEIGEN – unter Ausschluss von 3 species incertae sedis – nach gegenwärtigem Wissensstand nur eine holarktische Verbreitung und ist die Schwestergruppe von Xylosciara TUOMIKOSKI [vergleiche hierzu mit MENZEL & MOHRIG (2000): 565, 621].
Aufgrund der vorstehend genannten nomenklatorischen Neuerungen werden – in Ergänzung zu den hier abgehandelten Arten – auch die nachstehenden neotropischen Spezies in die Gattung Euricrium ENDERLEIN kombiniert: Euricrium acutum ( MOHRIG, 2003) comb. nov. aus Costa Rica, Euricrium modicum ( MOHRIG, 2003) comb. nov. aus Costa Rica und Euricrium suspiciosum ( MOHRIG, 2003) comb. nov. aus Honduras. Ausserdem gehören dieser Gattung zurzeit noch fünf unrevidierte Spezies an, deren korrekte Zugehörigkeit zum Genus Euricrium ENDERLEIN durch Sichtung der Typen noch bestätigt werden muss: Euricrium afrum LENGERSDORF, 1939 ( Kongo; Zugehörigkeit fraglich!), Eur. antennarium LENGERSDORF, 1926 ( Brasilien) , Eur. borgmeieri LENGERSDORF, 1926 ( Brasilien), Eur. myrmecophilum LENGERSDORF, 1925 ( Brasilien) und Eur. pernitidum ( EDWARDS, 1914) comb. nov. ( Kenia; Zugehörigkeit fraglich!).
Bei näherer Betrachtung muss auch die monotypische Gattung Neozygoneura LENGERSDORF, 1942 aus Südamerika [Beschreibung in Decheniana (Festschr.), 101 A-B: 99] mit der Typusart Neozygoneura fasciatellum LENGERSDORF, 1942 einbezogen werden. AMORIM (1992: 68) vermutet offensichtlich, dass die Namen Zygoneura fasciatella ( ENDERLEIN, 1911) [original beschrieben als Zygomma fasciatellum ] und Neozygoneura fasciatella LENGERSDORF, 1942 [nec fasciatellum ] auf das gleiche Typenmaterial und die gleiche Typusart zurückgehen. Das ist falsch, weil LENGERSDORF (1942) eindeutig darauf hinweist, dass ihm aus dem Stettiner Museum andere, falsch determinierte Exemplar(e) von einer anderen Art vorgelegen haben. Dazu schreibt er, dass das/die von ihm untersuchte(n) Exemplar(e) »kaum mit dieser Art [gemeint ist Zygoneura fasciatella (ENDER- LEIN)] zu einer Art vereinigt werden« kann, »da bei ihr die Hinteradern unbeborstet sind«. Daraufhin gibt er dieser abweichenden (neuen) Art – im Gegensatz zu Zygoneura fasciatellum (ENDERLEIN) [recte fasciatella ] – den Namen Neozygoneura fasciatellum [recte fasciatella ]. Daraus wird geschlussfolgert, dass LENGERSDORF (1942) nicht – wie von AMORIM (1992) postuliert – den Gattungsnamen Neozygoneura unberechtigt eingeführt hat. Vielmehr handelt es sich hier um zwei verschiedene Spezies in zwei verschiedenen Gattungen, die lediglich den gleichen Artnamen » fasciatellum « [recte fasciatella ] tragen. Wir können hier den Gattungsnamen Neozygoneura LENGERSDORF, 1942 noch nicht aufklären, weil wir die Typusart Neozygoneura fasciatella LENGERSDORF bisher nicht revidieren konnten. Wir vermuten aber, dass Neozygoneura LENGERSDORF, 1942 ebenfalls zu Euricrium ENDERLEIN, 1911 gehören könnte.
Euricrium alboantennatum ( LANE, 1946) View in CoL comb. nov. ( Fig. 5 View Fig a-b)
Locus typicus: » State of Rio de Janeiro « [= Estado de Rio de Janeiro], Itatiaia, Maromba ( Brasilien) .
Holotypus: ♂, Reg.-Nr. 6456, 1100 m ü. NN, August 1946, leg. BARRETTO ( MZSP) .
Paratypus: 1 ♀, Reg.-Nr. 6457, »State of S. Paulo, Jaraguá« [= Estado de São Paulo, São Paulo, Jaraguá] ( Brasilien), August 1945, leg. BARRETTO ( MZSP) [nicht untersucht!] .
Erhaltungszustand: Beim untersuchten Holotypus sind Kopf, Fühlergeisselglieder, Thorax, Coxen und Beine sowie die ersten beiden Abdominalsegmente gut erhalten. Von einer Fühlergeissel fehlen die beiden Spitzenglieder. Ausserdem existiert nur noch ein Flügel, bei dem die Basis beschädigt ist. Das Hypopygium befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Zygoneura alboantennata LANE – LANE (1946): 350-351; 349, Fig. 9 View Fig ; – LANE (1955): 255; – AMORIM (1992): 68. Zygomma alboantennata (LANE) – MOHRIG (2003): 39. Muhabbetiola alboantennata (LANE) – KOÇAK & KEMAL (2009): 7.
Redeskription: ♂. Kopf: rundlich. Augenbrücke 3 bis 4-reihig. Fühler braun und an der Spitze depigmentiert, dadurch die beiden letzten Geisselglieder weisslich-gelb; 4. Fühlergeisselglied 2,8 mal so lang wie breit; Halsteil braun, scharf abgesetzt und deutlich verlängert, etwas länger als 1/4 des Basalteils; Fühlergeisselglieder sehr dicht und so lang wie die Gliedbreite behaart. Palpen lang und 3-gliedrig; Grundglied mit mehreren Borsten und deutlich begrenztem Sensillenfeld; alle Palpenglieder schlank, 2. und 3. Palpenglied stabförmig lang. Thorax: dunkelbraun; Mesonotum flach, ohne grobe Borsten und nahezu unbehaart; seitlich bis in Höhe des Flügelansatzes mit mehrreihig angeordneten, sehr kurzen und feinen, sensorienartig vertieften Härchen, die von runden, hell abgesetzten Insertionsstellen umgrenzt sind [ähnliche Behaarung auch am Hinterkopf vorhanden]; Katepisternit keilförmig verlängert; Scutellum spärlich behaart, mit 2 etwas längeren und stärkeren Randborsten. Flügel ungetrübt und einfarbig hellbraun; Flügel relativ kurz und breit, ohne Farbbinden; Flügelmembran leicht gebräunt, mit breitem Analfeld; R 5 mit einseitig dorsalem Makrotrichienbesatz, ventral nur mit 4 Makrotrichien [davon eine in der Mitte und
Tafel 1, Fig. A-D: Flügel von neotropischen Sciaridenarten aus der Gattung Euricrium : – A: Euricrium ruebsaameni ENDERLEIN ♂, Holotypus von Euricrium fulgescens ENDERLEIN ; – B: Euricrium glaberrimum (EDWARDS) ♂, Holotypus; – C: Euricrium fasciatellum (ENDERLEIN) ♀, Holotypus von Zygoneura maculipennis LANE ; – D: Euricrium varians (LANE) ♀, Holotypus.
3 an der Spitze von R 5]; R 1 = 1/2 R; C = 3/4 w; y = 0,8 x, beide ohne Makrotrichien; M-Stiel deutlich länger als M 2; M 1 basal stark vorgewölbt; M-Gabel in der Mitte nur wenig verengt, dadurch parallelseitig breit und nur leicht vasenförmig; CuA-Stiel = 2/3 x; CuA 1 leicht, CuA 2 stärker zum Flügelhinterrand gebogen; hintere Flügeladern ohne Makrotrichien. Halteren kurz gestielt und dunkel. Coxen und Beine hell-bräunlich, Tarsen angedunkelt; Vordertibien ohne Dörnchen in der Grundbeborstung und mit einem breiten, einreihigen Borstenkamm; alle Borsten des Vordertibienfleckes fein, hell und auf einer Leiste stehend [ohne bogenförmige Berandung]; Tibiensporn ca. 1/3 mal länger als die Tibienspitze breit; je ein Sporn an den Mittel- und Hinterbeinen etwas verkürzt. Klauen fein gezähnt. Abdomen: bräunlich, relativ lang und spärlich behaart. Hypopygium braun; ventrale Genitalbasis ohne interkoxale Differenzierung; Gonocoxite etwa 1,5 mal länger als die Gonostyli, an der ventralen Innenseite mässig lang und fein behaart; Gonostyli kompakt, zur Spitze hin keulenförmig verbreitert und apikal breit abgestutzt; ventrales Spitzendrittel des Gonostylus leicht abgeflacht und ausgerandet [diese Ausrandung bis zu der zurückgesetzten Dornengruppe nahe der Aussenseite reichend]; Gonostylus am Innenwinkel mit kräftigem Spitzenzahn; über dem Zahn mit 3 (4) etwas isoliert in Reihe stehenden Dornen und darunter mit 1 (2) nach innen-unten gebogenen Dornen. Genitalplatte kurz, membranös und breit gerundet; Zähnchenfeld schmal, mit feinen Zähnchen. Aedeagus mässig lang, mit breithalbkreisförmiger Basis. Grösse: 2,3 mm.
♀. Siehe LANE (1946): 350.
Bemerkungen: Die Art ist im Stylusbau Eur. acutum ( MOHRIG, 2003) aus Costa Rica und Eur. suspiciosum ( MOHRIG, 2003) aus Honduras sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich von Eur. acutum durch breitere Gonostyli, anders angeordnete Dorne, einen kürzeren Aedeagus, die längere Behaarung der Fühlergeisselglieder, die zwei depigmentierten Endglieder der Fühlergeissel und das fast nackte Mesonotum. Von Eur. suspiciosum unterscheidet sie sich durch das etwas verlängerte Gesicht, den Besitz von höchstens 4 Dornen über dem Spitzenzahn und die länger behaarten Fühlergeisselglieder. MOHRIG (2003: 39) meldet Eur. alboantennatum (LANE) auch aus Costa Rica.
MZSP |
Sao Paulo, Museu de Zoologia da Universidade de Sao Paulo |
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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Euricrium ENDERLEIN, 1911
Mohrig, Werner & Menzel, Frank 2014 |
MENZEL
Mohrig & Menzel 2014 |
MENZEL (2009)
Mohrig & Menzel 2014 |
Euricrium alboantennatum ( LANE, 1946 )
Mohrig & Menzel 2014 |
Muhabbetiola KOÇAK, 2009
KOCAK 2009 |
Euricrium
ENDERLEIN. Nach LENGERSDORF 1940 |
Mapiria
EDWARDS 1934 |
Mapiria transversalis
EDWARDS 1934 |
Mapiria
EDWARDS 1934 |
Zygomma ENDERLEIN, 1911
ENDERLEIN Neutrum 1911 |
Zygomma fasciatellum
ENDERLEIN 1911 |
Zygomma ENDERLEIN, 1911
ENDERLEIN Neutrum 1911 |
Zygomma ENDERLEIN
ENDERLEIN Neutrum 1911 |
Zygomma
BRONN 1859 |
Zygoneura
MEIGEN sensu EDWARDS 1830 |