Euricrium bolivianum ( EDWARDS, 1934 ) Mohrig & Menzel, 2014

Mohrig, Werner & Menzel, Frank, 2014, Revision der neotropischen Trauermücken - Teil I. Die Gattungen Cratyna WINNERTZ, Euricrium ENDERLEIN, Metangela RÜBSAAMEN, Pseudosciara SCHINER und Sciara MEIGEN (Diptera: Sciaridae), Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 64 (1), pp. 135-190 : 146-148

publication ID

https://doi.org/ 10.21248/contrib.entomol.64.1.135-190

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03F2867B-FFF5-FFA3-FF53-5191FEAAF8C5

treatment provided by

Felipe

scientific name

Euricrium bolivianum ( EDWARDS, 1934 )
status

comb. nov.

Euricrium bolivianum ( EDWARDS, 1934) View in CoL comb. nov.

( Fig. 6 View Fig a-c)

Locus typicus: »Yungasweg« [= Departamento La Paz, Los Yungas, Weg in die Yungas zwischen La Paz und Coroico] ( Bolivien).

Holotypus: ♂, 2500-4000 m ü. NN., 11.10.190 6, leg. GARLEPP ( SMTD) .

Erhaltungszustand: Am Holotypus sind der Kopf mit den Palpen und dem ersten Fühlergeisselglied, die Flügel, der Thorax mit den Coxen und 4 Beine vorhanden. Die Segmente 3 und 4 des Abdomens sowie die anderen Fühlergeisselglieder fehlen. Das Hypopygium ist stark deformiert [nur Genitalplatte mit Aedeagus und Spitze von einem Gonostylus in gutem Zustand] (umpräpariert in Kanadabalsam).

Literatur: Zygoneura boliviana EDWARDS – EDWARDS (1934): 369-370; 359, Fig. 3 View Fig ; – LENGERSDORF (1940): 247; – LANE (1946): 351; – AMORIM (1992): 68.

Redeskription: ♂. Kopf: dunkel; Augenbrücke 2-reihig, an den Rändern deutlich verschmälert und nur 1-reihig. Fühlerbehaarung lang und abstehend, deutlich länger als die Gliedbreite; 1. Fühlergeisselglied 2,7 mal so lang wie breit, dicht und länger als die Gliedbreite beborstet; Basalteil zwischen der grob-langen Beborstung mit feinen, deutlich kürzeren Haaren und mit hellen Sensillen; Halsteil einfarbig dunkelbraun und verlängert, etwa 1/3 mal so lang wie das Basalteil. Palpen lang und 3-gliedrig; Grundglied mit mehreren langen Borsten und mit schwach berandetem Sensillenfeld; alle Palpenglieder schlank, 2. und 3. Palpenglied stabförmig lang. Thorax: Mesonotum dunkelbraun, nahezu unbehaart und nur lateral mit kurzen, feinen Härchen; Katepisternit keilförmig verlängert; Scutellum und Thorakalsklerite dunkel, membranöse Teile der Thoraxseiten grobkörnig strukturiert. Scutellum spärlich behaart, mit 2 längeren und stärkeren Randborsten. Flügel gross und lang, ohne Farbbinden; Flügelmembran leicht gebräunt und mit gut entwickeltem, aber schmalem Analfeld; R 5 mit einseitig dorsalem Makrotrichienbesatz; R 1 = 2/3 R; x sehr lang; y kürzer als 1/2 x, beide nackt; M-Stiel deutlich kürzer als M 2; M 1 basal stark vorgewölbt; M-Gabel in der Mitte stark verengt, dadurch relativ schmal und stark vasenförmig; hintere Flügeladern ohne Makrotrichien; C = 4/ 5 w. Halteren kurz gestielt und gebräunt. Coxen und Beine dünn, einfarbig dunkelbraun; Vordertibien ohne Dörnchen in der Grundbeborstung; Vordertibia an der Spitze mit einem einreihigen, leicht gebogenen Borstenkamm [bestehend aus 6 bis 7 dunklen, grobhyalinen Dornborsten]. Klauen fein gezähnt. Abdomen: dunkelbaun; Beborstung spärlich, lang und dunkel. Hypopygium einfarbig braun, ventrale Genitalbasis ohne Basallobus; Innenseiten kurz und relativ dicht behaart; Gonostylus länglich-oval, etwa 2,3 mal so lang wie breit, mit gerader Innenseite und an der Spitze etwas abgeflacht; Spitze des Gonostylus dorsal mit einem kräftigen, der Aussenseite genäherten Zahn; ventral lediglich dicht beborstet und dorsal darunter mit mit 2 kräftigen Dornen [der untere Dorn stärker und auf einem hohen Sockel lobusartig abgesetzt, unmittelbar darüber mit einem deutlich schlankeren Dorn auf kurzem Sockel]. Genitalplatte breiter als hoch, membranös und flach gerundet, in der Mitte etwas ausgerandet; Zähnchenfeld breiter als hoch, mit sehr feinen, einspitzigen Zähnchen. Aedeagus mässig lang und schlank. Grösse: 2,4 mm.

♀. Unbekannt.

Bemerkungen: Die Art ist von allen anderen Euricrium - Arten durch den dorsal inserierenden Zahn an der Spitze des Gonostylus mit den beiden darunter stehenden Dornen, von denen einer lobig abgesetzt iseriert, unterscheidbar. Die Flügel haben eine relativ helle Flügelmembran, Farbbinden fehlen, x ist sehr lang und der C-w-Index ist durch die lange C ausgesprochen hoch. Mit der Zahnstruktur am Gonostylus, dem einreihigen Borstenkamm an der Vordertibia, den deutlich gezähnten Klauen und der basal vasenförmig verbreiterten M-Gabel, die im weiteren Verlauf stark verengt ist, gehört diese Art zweifelsfrei zu Euricrium ENDERLEIN. Nach LENGERSDORF (1940) soll Eur. bolivianum (EDWARDS) auch aus Mexiko bekannt sein.

Euricrium fasciatellum ( ENDERLEIN, 1911) View in CoL comb. nov. (Tafel 1, Fig. C)

Locus typicus: »Santa Catharina« [= Estado de Santa Catarina] ( Brasilien).

Lectotypus: ♂, leg. LÜDERWALDT (MZPW) [des. AMORIM (1992): 68].

Paralectotypen: 2 ♂♂ und 3 ♀♀, gleiche Funddaten ( MZPW) [davon nur 1 ♀ untersucht! ( MENZEL & MOHRIG 2000: 722)] .

= Zygoneura maculipennis LANE, 1946 View in CoL – Revista Entomologia, 17 (3): 348-350 und 351 [praeocc.; nec Zygoneura maculipennis SKUSE, 1891 View in CoL ].

Locus typicus: » State of S. Paulo, Jaraguá« [= Estado de São Paulo, São Paulo, Jaraguá] ( Brasilien) .

Holotypus: ♀, Reg.-Nr. 6452, August 1945, leg. LANE ( MZSP) .

Paratypen: 1 ♀, Reg.-Nr. 6453, » S. Paulo, Ferraz de Vasconcelos« [= Estado de São Paulo, Ferraz de Vasconcelos östlich von São Paulo] ( Brasilien), August 1946, leg. LANE ( MZSP) ; 1 ♀, Reg.-Nr. 6454, »State of Rio de Janeiro « [= Estado de Rio de Janeiro], Itatiaia , Maromba ( Brasilien), 1100 m ü. NN, August 1946, leg. BARRETTO ( MZSP) [beide nicht untersucht!] .

= Zygoneura stonei LANE, 1947 View in CoL – Revista Entomologia, 18 (1-2): 214 [nom. nov. pro Zygoneura maculipennis LANE, 1946 View in CoL ].

Erhaltungszustand: Der Lectotypus [♂] und 2 Paralectotypen [♀♀] von Zygomma fasciatellum ENDERLEIN View in CoL wurden in Kanadabalsam umpräpariert. Davon wurden das ♂ und 1 ♀ bereits in MENZEL & MOHRIG (2000) revidiert. Beim Holotypus von Z. maculipennis LANE View in CoL [= Z. stonei LANE View in CoL ] sind Thorax, Flügel, alle Coxen und Beine sowie das Abdomen gut erhalten. Der Kopf liegt in zwei Teilen vor. Ausserdem existieren nur noch von einer Fühlergeissel die ersten beiden Geisselglieder (umpräpariert in Kanadabalsam).

Literatur: Zygoneura stonei LANE – LANE (1955): 255 und 258. Zygoneura fasciatellum (ENDERLEIN) [recte fasciatella ] – LENGERSDORF (1940): 246; – LENGERSDORF (1942): 99. Zygoneura (Zygomma) fasciatella (ENDERLEIN) – FREY (1942): 35-36. Zygoneura fasciatella (ENDERLEIN) – AMORIM (1992): 68. Zygomma fasciatellum ENDERLEIN – ENDERLEIN (1911): 144-145; Taf., Fig. 11 View Fig ; – SCHMITZ (1915): 157; – MENZEL & MOHRIG (2000): 722-723; Abb. 605-607; – MOHRIG (2003): 37-38 und 39; Fig. 27 View Fig ; – MOHRIG & MENZEL (2009) : 284, Fig. 16.31 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig . Muhabbetiola fasciatella (ENDERLEIN) – KOÇAK & KEMAL (2009): 7.

Redeskription: ♂. Kopf: rundlich und dunkelbraun. Augenbrücke 3 bis 4-reihig. Fühler lang und dunkelbraun; Fühlergrundglieder dunkel; 4. Fühlergeisselglied 2,2 mal so lang wie breit; Geisselglieder sehr dicht, grob, abstehend und dunkel behaart; Haare länger als die Gliedbreite; Halsteil schmal und scharf abgesetzt; Basalteil 2,6 mal so lang wie das Halsteil; die letzten beiden Fühlergeisselglieder auffällig gelb-weiss gefärbt. Palpen dunkel und 3-gliedrig [im Präparat schlecht sichtbar]. Thorax: dunkelbraun; Coxen und Beine hellgelb. Postpronotum nackt. Mesonotum dunkelbraun bis schwarz und mit längeren lateralen, zentralen und skutellaren Borsten; feinere Behaarung des Thorax dunkelbraun bis hell. Vordertibien ohne Dörnchen in der Grundbeborstung, Tibienende der p 1 mit breitem, einreihigem Borstenkamm [dieser etwa 3/4 mal so breit wie das Vordertibienende und aus hellen Borsten bestehend]; Tibienenden der p 2 und p 3 mit je einem verkürzten Sporn; Tibien der p 3 mit einer einreihigen Dörnchenreihe. Klauen deutlich gezähnt, mit 4 eng anliegenden, gröberen Nebenzähnchen. Flügel relativ kurz und breit, mit gut ausgebildetem Analfeld; Flügelmembran hell, mit 2 stark gebräunten Querbinden an der Flügelspitze [bis zur Einmündung von M 1] und über den Bereich von R 1 bis zur Einmündung von M 2 [bei MENZEL & MOHRIG (2000): Flügelmembran rauchbraun und über die gesamte Flügelmembran in Nähe der M-Gabelbasis und der Flügelbasis mit 2 hellen Querbinden]; hintere Adern deutlich und bis auf den M-Stiel mit Makrotrichien; M 1 und M 2 divergierend in den Flügelrand mündend; M-Stiel deutlich kürzer als M 2; M 2 gleichmässig s-förmig geschwungen; M 1 basal stark vorgewölbt; M-Gabel in der Mitte stark verengt, dadurch relativ schmal und stark vasenförmig; CuA 1 und CuA 2 zunächst fast parallel verlaufend; CuA 2 in der hinteren Hälfte gleichmässig gebogen und fast senkrecht in den Flügelrand mündend; x = 1,5 y, beide nackt; CuA-Stiel lang, = 3/4 x; R 5 mit einseitig dorsalem Makrotrichienbesatz; R 1 sehr kurz, = 1/2 R und weit vor der M-Gabelbasis in c mündend; C = 4/ 5 w. Halteren kurz gestielt und dunkel. Abdomen: dunkelbraun, die ersten beiden Abdominalsegmente gelblich; Körperbehaarung grob, lang und dunkel. Hypopygium breiter als hoch, einfarbig dunkelbraun und ohne ventralen Basallobus; Basis des Ventralausschnittes tief ausgerandet; Innenseite der Gonocoxite lang behaart; Gonostyli auffällig dicht mit Mikrotrichien besetzt und apikal deutlich verschmälert; Spitze des Gonostylus lobusartig ausgezogen, mit einem schmalen Endzahn und 3 hyalinen Dornen in der lichten Spitzenbehaarung. Genitalplatte breiter als hoch, apikal gerundet [im Präparat deformiert]. Aedeagus kurz und schlank. Grösse: 1,5 mm.

♀. Palpengrundglied schlank, mit 3 Borsten besetzt und mit grossem, unberandetem Sensillenfeld [2. und 3. Glied in den Präparaten schlecht sichtbar oder fehlend]; 2. Fühlergeisselglied 2,7 mal so lang wie breit. Basalteil etwa 3,5 mal so lang wie das Halsteil; CuA- Stiel = 1/2 x; alle anderen Merkmale wie beim ♂. Grösse: 2,0- 2,2 mm.

Bemerkungen: Der Name Zygoneura maculipennis LANE ist präokkupiert [nec Zygoneura maculipennis SKUSE, 1891 ], was LANE (1947) selbst erkannt hat. Folgerichtig setzte er für die besprochene Art mit Zygoneura stonei einen neuen Namen ein. AMORIM (1992) hat die artliche Identität von Zygoneura stonei LANE mit Eur. fasciatellum (ENDERLEIN) richtig erkannt, ordnete die Art jedoch fälschlich in das Genus Zygoneura MEIGEN ein. Die Synonymisierung von AMORIM (1992) wird hier durch Typenvergleich bestätigt. Die Typusart von Zygomma ENDERLEIN wurde bereits in MENZEL & MOHRIG (2000: 722) redeskribiert und abgebildet. Die systematische Stellung von Euricrium ENDERLEIN [= Zygomma ENDERLEIN ] und einige phylogenetische Aspekte werden in MENZEL & MOHRIG (2000: 577, 723) diskutiert. MOHRIG (2003) meldet Eur. fasciatellum (ENDERLEIN) auch aus Costa Rica.

MZPW

Polish Academy of Science, Museum of the Institute of Zoology

MZSP

Sao Paulo, Museu de Zoologia da Universidade de Sao Paulo

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Diptera

Family

Sciaridae

Genus

Euricrium

Loc

Euricrium bolivianum ( EDWARDS, 1934 )

Mohrig, Werner & Menzel, Frank 2014
2014
Loc

Euricrium fasciatellum ( ENDERLEIN, 1911 )

Mohrig & Menzel 2014
2014
Loc

MENZEL

Mohrig & Menzel 2014
2014
Loc

Zygoneura stonei

LANE 1947
1947
Loc

Z. stonei

LANE 1947
1947
Loc

Zygoneura maculipennis

LANE 1946
1946
Loc

Zygoneura maculipennis

LANE 1946
1946
Loc

Z. maculipennis

LANE 1946
1946
Loc

Zygomma fasciatellum

ENDERLEIN 1911
1911
Loc

Zygoneura maculipennis

SKUSE 1891
1891
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