Euricrium ruebsaameni ENDERLEIN, 1911
publication ID |
https://doi.org/ 10.21248/contrib.entomol.64.1.135-190 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03F2867B-FFF1-FFBE-FF53-53D1FA5BFB45 |
treatment provided by |
Felipe |
scientific name |
Euricrium ruebsaameni ENDERLEIN, 1911 |
status |
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Euricrium ruebsaameni ENDERLEIN, 1911 View in CoL
( Fig. 9 View Fig a-c; Tafel 1, Fig. A)
Locus typicus: »Süd-Brasilien, Santa Catharina« [= Estado de Santa Catarina] ( Brasilien).
Holotypus: ♀, ohne Funddatum, leg. LÜDERWALDT ( MZPW) .
= Lycoria fulgescens ENDERLEIN, 1911 syn. nov. – Arch. Naturgesch., 77 (1) Suppl. 3: 170-171.
Locus typicus: »Santa Catharina« [= Estado de Santa Catarina] ( Brasilien).
Holotypus: ♂, ohne weitere Funddaten, leg. LÜDERWALDT ( MZPW) .
Erhaltungszustand: Der Holotypus von Eur. ruebsaameni ENDERLEIN liegt in 3 Präparaten vor (umpräpariert in Kanadabalsam). Bei dem ♀ fehlen ein Vorderbein, beide Fühlergeisseln sowie die Palpenglieder 2 und 3. Der Thorax ist stark deformiert. Abdomen, beide Halteren und ein Flügel sind gut erhalten. Der zweite Flügel ist in der Mitte getrennt und liegt in zwei Teilen vor. Auch der Holotypus von Lycoria fulgescens ENDER- LEIN wurde in Kanadabalsam umpräpariert (1 Dauerpräparat). Beide Flügel und das männliche Genital sind in perfektem Zustand. Der Thorax und die Kopfkapsel sind etwas deformiert. Das Abdomen, ein Vorderbein und die Mittel- und Hinterbeine sind gut er halten. Es fehlen lediglich ein Vorderbein, einige Tarsenglieder und einige Geisselglieder von den Fühlerspitzen.
Literatur: Neosciara fulgescens (ENDERLEIN) – LENGERS- DORF (1941): 202; – LENGERSDORF (1942): 99. Euricrium fulgescens (ENDERLEIN) – AMORIM (1992): 61. Euricrium rübsaameni ENDERLEIN [recte ruebsaameni ] – ENDERLEIN (1911): 142-143; Taf., Fig. 10 View Fig ; – LENGERS- DORF (1925): 92. Euricrium ruebsaameni (ENDERLEIN) – AMORIM (1992): 61.
Redeskription: ♂. Kopf: braun, Palpen und Mundteile heller. Augenbrücke in der Mitte 3-reihig und an den Seiten 2-reihig. Fühler einfarbig dunkelbraun; Grundglieder dunkelbraun; 4. Fühlergeisselglied 2,7 mal so lang wie breit, borstig abstehend und etwas länger als die Gliedbreite behaart; Halsteil scharf abgesetzt und verlängert, etwa 1/4 mal so lang wie das Basalteil. Palpen 3-gliedrig und hellbraun; Grundglied schlank, mit 2 bis 3 Borsten [davon 1 lange Aussenborste] und mit grossem, berandetem Sensillenfeld; Sensillen lang und gebogen; 2. Glied lang-eiförmig, etwa 1/2 mal so lang wie das schlanke Endglied. Thorax: Mesonotum braun, kurz und spärlich behaart; Katepisternit keilförmig verlängert; Scutellum und Metanotum braun; Scutellum mit kurzen, feinen und dunklen Borsten, Randborsten kaum länger; Pleuralsklerite einheitlich braun. Flügel relativ kurz und gebräunt, mit gut entwickeltem Analfeld; Flügelmembran mit dichtem Mikrotrichienbesatz, entlang der CuA 1 mit hellem Längsstreif; R 5 mit einseitig dorsalem Makrotrichienbesatz; R 1 = 2/3 R und weit vor der M-Gabelbasis in c mündend, C = 2/3 w; y = x, beide ohne Makrotrichien; M-Gabel sehr kurz und breit; M-Stiel = 1,6 mal so lang wie M 2; M 2 nur schwach s-förmig geschwungen; M 1 an der Basis hoch gewölbt und in der hinteren Hälfte fast parallel mit M 1 zum Flügelrand verlaufend, dadurch M-Gabel kurz und breit, in der Mitte nicht verengt und nur schwach vasenförmig; CuA-Stiel = 3/5 x; CuA 1 wenig und CuA 2 stark zum Flügelhinterrand gebogen; hintere Flügeladern ohne Makrotrichien. Halteren kurz gestielt und hellbraun [Halterenkopf im Präparat fehlend]. Coxen und Beine hellbraun bis gelblich; Beine lang und schlank; Vordertibien ohne Dörnchen in der Grundbehaarung; Spitze der Vordertibia mit einreihigem Borstenkamm [dieser 1/2 mal so breit wie die Tibienspitze und aus 8 hellen Borsten bestehend]; Tibienenden der p 2 und p 3 mit je einem etwas verkürzten Sporn. Klauen fein gezähnt. Abdomen: heller als der Thorax, aber deutlich gebräunt; Tergite und Sternite schwach sklerotisiert und spärlich dunkel behaart. Hypopygium braun; ventrale Genitalbasis v-förmig, ohne Basallobus oder basale Borstengruppe; Gonocoxite grob und lang beborstet, ventrale Innenseiten kurz und spärlich behaart; Gonostyli lang und schmal, 3,1 mal so lang wie breit und deutlich kürzer als die Gonocoxite; Spitze des Gonostylus gerundet, grob beborstet und mit kurzem, kräftigem Zahn; subapikal auf der Innenseite des Gonostylus mit 3 langen, schlanken Dornen auf deutlichem Lobus; alle Dorne etwa gleichlang. Genitalplatte breiter als hoch und? konisch verschmälert [Genitalplattenseiten möglicherweise umgeschlagen]; Zähnchenfeld kreisförmig, mit feinen und einspitzigen Zähnchen. Aedeagus kurz, mit breit-halbkreisförmiger Basis. Grösse: 2,2 mm.
♀. Kopf: dunkelbraun; Augenbrücke 2 bis 3-reihig. Palpen 3-gliedrig; Grundglied schlank, mit 7 bis 10 Borsten [davon 1 lange Aussenborste] und mit grossem, schwach berandetem Sensillenfeld. Mesonotum dunkel, mit leichten Aufhellungen an den Schulterecken und den Seitenrändern; Behaarung auf dem Mesonotum kurz und spärlich; Scutellum und Metanotum dunkel. Vordertibia mit 2 feinen Dornborsten in der Grundbehaarung; Tibienende der p 1 mit einem einreihigem Borstenkamm [dieser etwa 1/2 mal so breit wie die Tibienspitze und aus 7 hellbraunen Borsten bestehend]. Flügel leicht gebräunt, mit aufgehelltem Streif entlang der CuA 1; R 1 = 3/4 R, deutlich vor der M-Gabelbasis in c mündend; y = 0,9 x, beide ohne Makrotrichien; C = 3/4 w; CuA-Stiel = 2/3 x; CuA 1 wenig und CuA 2 auffallend stark zum Flügelhinterrand gebogen. Halteren kurz gestielt und dunkelbraun; Abdomen: schwach sklerotisiert, mit deutlicher Pubeszenz und spärlich behaart; Coxen braun, Beine [soweit vorhanden] heller; Vordertibien mit einreihigem Borstenkamm aus 6 Borsten. Klauen fein gezähnt; alle anderen Merkmale wie beim ♂. Grösse: 2,8 mm.
Bemerkungen: Die Gattung Euricrium wurde von ENDERLEIN (1911) nach einem weiblichen Exemplar aus Brasilien aufgestellt. Er nennt die Art Euricrium ruebsaameni und begründet sie mit einer breiten M-Gabel, mit der stark nach vorn gebogenen M 1, den angeblich ungezähnten Klauen [im Gegensatz zu Metangela RÜBSAA- MEN mit vergleichbarer Flügeladerung] sowie einer mit Trichosia WINNERTZ vergleichbar starken Pubeszenz der Flügelmembran. Das letztgenannte Merkmal stimmt nicht, da es sich bei Eur. ruebsaameni um eine Pubeszenz handelt, die durch einen dichten Besatz etwas längerer Mikrotrichien entsteht, nicht aber durch Makrotrichien, wie sie bei einigen Arten von Trichosia [insbesondere auf der Membran zwischen den Ästen der M-Gabel] auftreten kann. Die Mikrotrichien auf der Flügelmembran sind bei Eur. ruebsaameni von den Makrotrichien auf den Ästen von R 1 und R 5 deutlich verschieden. Von ENDER- LEIN nicht erwähnt wird die stark zum Flügelhinterrand gebogene CuA 2, obwohl er sie in Fig. 10 View Fig gut abgebildet hat.
AMORIM (1992: 61) stellt zu Euricrium noch die neotropischen Arten antennarium LENGERSDORF, 1926 ; borgmeieri LENGERSDORF, 1926 und myrmecophilum LENGERSDORF, 1925 . Die vierte Art, die von AMORIM zu Euricrium gezählt wird, ist fulgescens (ENDERLEIN) . Da uns der Holotypus von Lycoria fulgescens ENDERLEIN vorliegt [ebenfalls von LÜDERWALDT in Santa Catharina gesammelt], besteht wegen des typisch einreihigen Tibienkammes, der fein gezähnten Klauen, der schwach sklerotisierten Abdominalsklerite mit starker Pubeszenz und der völlig identischen Flügeladerung kein Zweifel daran, dass es sich bei Eur. fulgescens ENDERLEIN um das ♂ von Eur. ruebsaameni ENDERLEIN handelt. Das ♂ wurde von ENDERLEIN trotz der auffälligen Flügeladerung unter dem Namen Lycoria fulgescens [= Sciara MEIGEN ] beschrieben. AMORIM hat den Holotypus im Jahre 1984 untersucht und das Typexemplar mit » Zygoneura fulgescens « beschriftet. In seinem Katalog ( AMORIM 1992: 61) führt er die Art jedoch richtig unter Euricrium ENDERLEIN auf. Aufgrund der Merkmalskombination »Vordertibienende mit einreihigem Borstenkamm, vorgewölbte M 1, Fühlergeisselglieder mit verlängerten Halsteilen und mit langer Behaarung, spärlich-kurz behaartes Mesonotum, keilförmig verlängertes Katepisternit, R 5 mit einseitig dorsalem Makrotrichienbesatz, Gonostylus mit kräftigem Spitzenzahn« gehört das ♂ zweifelsfrei zur Gattung Euricrium ENDERLEIN.
MZPW |
Polish Academy of Science, Museum of the Institute of Zoology |
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.