Charissa variegata (Duponchel, 1830) (Geometridae)
publication ID |
https://doi.org/ 10.5169/seals-986044 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.8056794 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03CA8783-FFFC-FFDE-33DD-FB55B9B0DBDE |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Charissa variegata (Duponchel, 1830) (Geometridae) |
status |
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7880. Charissa variegata (Duponchel, 1830) (Geometridae) View in CoL View at ENA ( Abb. 2 View Abb /1)
Bauen (UR), Isleten , Hoch Flue, Saum ( Abb. 3 View Abb ), 630 m, Koordinaten: 687.8/196.7, gelegentliche Lichtfänge. Fangdaten von variegata : 3.10.2011 (1 Ex.), 4.6.2012 (1 Ex.), 10.9.2012 (1 Ex.), alle drei in coll. Natur-Museum Luzern. – Neu für die Region Nordalpen bzw. für die Zentralschweiz.
– Eine xerothermophile Spannerart von gebüschreichen oder locker bewaldeten, oft felsigen Lebensräumen. In der Schweiz vor allem im Tessin in geeigneten Lebensräumen vielerorts anwesend. Die Imagines erscheinen meist nur vereinzelt am Licht (siehe z. B. Rezbanyai-Reser 1993, 2000b oder 2005). Die zweite Generation ist in der Regel stets ein wenig häufiger. C. variegata ist auch aus dem Wallis und vom Westrand des Landes von Genf bis Basel bekannt. Die Entdeckung eines so stark isolierten Vorkommens in den Zentralschweizer Nordalpen ist sehr unerwartet, aber ökologisch betrachtet nicht unverständlich. Beim Fundgebiet handelt es sich um einen südostexponierten, steilen, felsigen, locker bewaldeten Hang. Er ist zum Teil mit Waldföhren Pinus silvestris bestockt und liegt in einem Föhntal, wo die durchschnittliche mittlere Januartemperatur in den tiefsten Lagen über 0°C liegt. Am gleichen Ort sind bei einem Lichtfang am 12.10.2007 auch mehrere Exemplare der ebenfalls mediterranen Eulenfalterart Trigonophora flammea (Esper, 1785) ( Abb. 2 View Abb /6) gefangen worden (4. Europäische Nachtfalternächte – European Moth Nights EMN –http://euromothnights.uw.hu; Rezbanyai-Reser 2007). Am 3.10.2011 flogen bei Isleten 22 Exemplare an. Weitere ähnliche Faunenelemente wären bei Isleten Methorasa latreillei (Duponchel, 1827) und Epilecta linogrisea (Denis & Schiffermüller, 1775) (siehe unten). Diese vier Arten sind aber in den relativ warmtrockenen Zentralschweizer Föhngebieten Gersau-Oberholz (SZ) (1979–1995) sowie Altdorf (UR) Vogelsang und Kapuzinerkloster (1979–1983) trotz regelmässigen Aufsammlungen nie gefunden worden ( Rezbanyai-Reser 1984a, 1984b und Rezbanyai-Reser & Schäffer 1999 bzw. Rezbanyai-Reser 1994a, 1994b und 1995). Es ist kaum anzunehmen, dass sie in den letzten Jahren bei Isleten eingewandert sind. Die Alpen bilden für eine rezente Einwanderung zu hohe Hindernisse. Alle vier Nachtfalterarten sind stark an ihre Lebensräume gebunden. Bei E. linogrisea sind jedoch einzelne Gelegenheitswanderungen zu vermuten. Da sich das Fundgebiet relativ weit von den Gotthard-Verkehrsadern erstreckt, und weil sich diese Arten nicht an Nutzpflanzen entwickeln, kann auch eine Einschleppung ausgeschlossen werden. Wahrscheinlich handelt es sich hier um Relikte aus der postglazialen Wärmezeit, von denen mehrere in nordalpinen Föhrengebieten bekannt sind. Die Einwanderung erfolgte bei diesen vier Arten vermutlich nicht aus Osten oder Westen, sondern direkt aus Süden durch das Gotthardgebiet. Sie konnten sich in der Zentralschweiz anscheinend nicht weiter ausbreiten und zogen sich an lokale Spezialstandorte zurück. Da Aufsammlungen bei Isleten bis Ende 2013 geplant sind, können wir mit Spannung erwarten, ob diese Arten dort erneut gefunden werden und sich zu ihnen auch weitere ähnliche Faunenelemente gesellen.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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