Tetramorium meridionale, Emery, 1870

Schär, Sämi & Schär, Desi Dimitrova, 2020, Tetramorium meridionale Emery, 1870, eine freilebende gebietsfremde Ameise in der Schweiz (Hymenoptera: Formicidae), Entomo Helvetica 13, pp. 9-18 : 13-14

publication ID

https://doi.org/ 10.5169/seals-985879

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.8087328

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03BDAE05-1048-B92B-F293-FDD2FCA551D1

treatment provided by

Carolina

scientific name

Tetramorium meridionale
status

 

Die für die Schweiz neue Ameisenart T. meridionale View in CoL View at ENA wurde im Freiland gefunden:

Schweiz, Zürich Altstetten (47.38875º N, 8.49232 º E, 400 m). 12. Mai 2019 14 ♀♀, leg. S. Schär; D. Schär Dimitrova. Parkplatz in der Stadt, am Boden . Tetramorium meridionale Emery, 1870 , det. S. Schär ( Abb. 1–3 View Abb View Abb View Abb ). GoogleMaps

Die meisten aller untersuchten T. meridionale -Arbeiterinnen (84 %, N =70) verfügten über eine deutlich sichtbare Querstreifung des Hinterkopfs, welche relativ abrupt in die länglich angeordneten Streifen des restlichen Kopfs übergehen (Abb. 1–2). Die Häufigkeit dieses deutlichen Erkennungsmerkmals unterscheidet sich allerdings ziemlich stark zwischen verschiedenen Nestproben (30–97 %). Bei der Probe aus Zürich Altstetten betrug der Anteil Arbeiterinnen mit deutlicher Querstreifung des Hinterkopfs ⅞ (88%). Bei den verbleibenden T. meridionale -Arbeiterinnen ist der Scheitel entweder längsgestreift wie bei typischen Arbeiterinnen des T. caespitum -Komplexes, oder aber relativ glatt und mit nur undeutlicher Streifung (ähnlich wie bei T. semilaeve André, 1883 ). Bei Vertretern des T. caespitum -Komplexes verlief die Streifung dieses Kopfteils immer in länglicher Richtung (N = 73). Bei der in der Schweiz nicht vorkommenden Art T. hungaricum kann dieses Muster jedoch relativ undeutlich sein, da Arbeiterinnen dieser Art einen ziemlich glatten Kopf aufweisen. Ausserdem sind die Stielchenglieder von T. meridionale durchschnittlich kürzer und eckiger als jene von einheimischen Vertretern des T. caespitum -Komplexes ( Abb. 4 View Abb ). Die untersuchten drei T. meridionale - Weibchen aus Spanien sind deutlich kleiner als T. caespitum - Komplex-Weibchen und haben vergleichsweise extrem verbreiterte Stielchenglieder.

Bei T. meridionale gab es deutliche morphologische Variationen zwischen, aber kaum innerhalb von Nestserien. Die Färbung der untersuchten Arbeiterinnen aus Zürich Altstetten und von der italienischen Halbinsel war beinahe einheitlich braunschwarzbraun(95%,N=22), mit einem gelblich gefärbten Tier aus einer ansonsten braun gefärbten Serie aus der Toskana (92 %, N= 12). Auch der via Ant-Web-Foto zugängliche Syntypus (CASENT0904831) aus Süditalien gehört zu dieser braunen Farbvariante. Die untersuchten Arbeiterinnen (N = 47) und Weibchen (N = 3) aus Spanien sind dagegen alle gelborangebraun gefärbt. Eine Arbeiterin von der italienischen Insel (Isola del) Giglio ist ebenfalls gelblich gefärbt. Die geografische Verbreitung dieser Farbvarianten ist in Abb. 7 dargestellt.

Das Habitat liegt in einer neulich erbauten, sehr urbanen Umgebung der Stadt Zürich (Abb. 5). Tetramorium meridionale -Arbeiterinnen wurden auf einem asphaltierten Platz zwischen Hochhäusern entdeckt, präziser entlang eines Parkplatzes sowie am Boden einer künstlich angelegten Doppelreihe junger Bäume (Abb. 5). Bei diesen handelt es sich wohl um Amerikanische Gleditschien ( Gleditsia sp. ). Die Bäume wurden mit in Netzen eingepackten Wurzelballen in grobes Kies gepflanzt, welches sich in einem leicht erhöhten Betonbecken befindet (Abb. 5). Abgesehen von diesen und einigen weiteren Bäumen auf der gegenüberliegenden Strassenseite gibt es in diesem Habitat praktisch kein organisches Material (Abb. 5). In der näheren Umgebung im Umkreis von ca. 20–500 m wurden von uns keine weiteren Vorkommen von T. meridionale entdeckt. Weitere Ameisen welche in dieser Bepflanzung vorkommen, sind Colobopsis truncata Spinola, 1808 , Lasius niger Linnaeus, 1758 und Plagiolepis pygmaea Latreille 1798 . In der Sequenz historischer Satellitenbilder (Google Earth) taucht die von T. meridionale bewohnte Grünanlage erstmals im Jahr 2010 auf ( Abb. 6b View Abb ). Das gesamte heutige Habitat von T. meridionale , inklusive der asphaltierten Flächen, existierte 2009 noch nicht. Stattdessen war dieser Ort damals noch eine grosse Baustelle ( Abb. 6a View Abb ). Seit der Bepflanzung im Jahr 2010 gab es in diesem Gebiet dagegen keine wesentlichen Veränderungen mehr ( Abb. 5–6 View Abb View Abb ).

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Formicidae

Genus

Tetramorium

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