Tycherus horstmanni DILLER

Diller, E., 2006, Bemerkungen zu Gattungen der Phaeogenini und Neubeschreibungen paläarktischer Arten (Insecta: Ichneumonidae, Ichneumoninae, Phaeogenini), Linzer biologische Beiträge 38 (2), pp. 1255-1268 : 1255-1268

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13320077

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03B387A3-1279-3B69-4F47-C46A2A2DFE9D

treatment provided by

Felipe

scientific name

Tycherus horstmanni DILLER
status

sp. nov.

Tycherus horstmanni DILLER View in CoL nov.sp. ( Abb. 1 View Abb , 5 View Abb , 6,11)

H o l o t y p u s ♀, Bayern, Gauting-Starnberg, Mühltal, 15.IX.1969, leg E. Diller (coll. Zoologische Staatssammlung München).

P a r a t y p e n 3, Oberösterreich, Traunau bei Freindorf 12.8.1986, Mart. Schwarz (coll. Martin Schwarz, Kirchschlag / Linz) ; 3, Plesching/OÖ, Sandgrube (Schalenfang) 29.9.89, leg. Walter (coll. Biologiezentrum, Linz); 3, Russia, Far East , Khabarovsk, 16.VIII.1983, A. Tereshkin leg. (coll. Zoologische Staatssammlung München) .

♀: 8 mm Körperlänge

Kopf: Glänzend, dicht punktiert. Antennalfovea mit dichten Carinulae durchsetzt. Occiput und Tempora tief und weitläufig punktiert. Tempora breit, zu den Genae auffallend verschmälert und erhöht (Abb. 6). Genae in Frontalansicht sehr breit ausladend ( Abb. 5 View Abb ). Supraclypealarea sehr flach, zum Clypeus durch eine feine Rinne abgesetzt. Clypeus und Mandibulae mit wenigen Punkten. Die oberen Mandibelzähne sind kaum länger als die unteren. Der chagrinierte Malarraum ist etwa halb so lang wie die Mandibelbasisbreite. Die Treffpunkte der Genal- und Oralcarinae sind auffallend weit von den Mandibelbasen entfernt und weit unter den Kopf verlagert ( Abb. 11 View Abb ).

Flagella: 20 Glieder. Die ersten 6 Glieder sind länger als breit. Zum Flagellaende werden sie zunehmend breiter. Ab 5. Flagellaglied vereinzelte Sinnesleisten.

Thorax: Glänzend, tief und dicht punktiert. Das stark verlängerte Collare ist chagriniert, wie auch frontal das Mesoscutum und der obere Teil des Praepectus. Notauli fehlen. Das Scutellum ist tief und weitläufig punktiert und etwa 2/3 gerandet. Sternauli im Vorderdrittel des Mesopleurums sehr schwach eingedrückt.

Propodeum: Glänzend, tief und dicht punktiert. Area basalis länglich. Area superomedia um ein Vielfaches länger als breit ( Abb. 1 View Abb ), nicht punktiert, mit schwachen, unregelmässigen Carinulae, die sich im Enddrittel zu deutlichen Quercarinulae verdichten. Die Costulae gehen vom Basaldrittel der Area superomedia ab ( Abb. 1 View Abb ). Die Area petiolaris ist seitlich nicht durch Carinae von den Areae posteroexterna getrennt. Diese und auch die Area petiolaris sind von unregelmässigen, dichten und relativ starken Quercarinulae durchsetzt wie auch das Enddrittel der Areae spiraculifera.

Flügel: Areola fünfseitig. Aussennerv des Cubitus erloschen. Nervellus leicht postfurcal. Brachiella erloschen.

Beine: Glänzend. Coxae dicht und fein punktiert. Auf den Hintercoxae je eine kaum erkennbare Andeutung eines Leistchens. Hinterfemora im Enddrittel leicht chagriniert. Hintertibiae und alle Tarsi fein chagriniert.

Abdomen: Glänzend, grossräumig chagriniert. Postpetiolus mit wenigen, meist seitlichen Punkten. Thyridiae von der Tergitbasis relativ weit entfernt ( Abb. 1 View Abb ), der Zwischenraum zur Tergitbasis ist mit Längscarinulae und einigen Punkten durchsetzt. Das 2. Tergit ist deutlich länger als breit, die weiteren sind quer. Die Tergite 2-4 sind weitläufig und klar punktiert. Die Endtergite sind glänzend. Der Ovipositor ist lang und ragt weit über das Abdomenende.

Färbung: Schwarz, Flagella dreifarbig. Hellrot sind die Palpi, die Flagellabasen und die Flagellaglieder 1-7, die Beine (ausgenommen das Enddrittel der Hinterfemora und die

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Basen sowie das Ende der Hintertibiae), der ganze Petiolus und die Tergite 2-4. Braunrot sind der Clypeusendrand, die Mandibulae ohne die schwarzen Zähne, die Mitte des Collare und die Tegulae. Weiss sind die Flagellaglieder 8-10 und die Flügelbasen. Die Flagellaenden sind schwarz.

3: 9-11,5 mm Körperlänge.

Das Männchen entspricht in der Morphologie und Farbstruktur weitgehend dem Weibchen. Das Abdomen ist jedoch dichter punktiert, und das 3. Segment ist im Gegensatz zum Weibchen wenig länger als breit.

Flagella: 23-24 Glieder. Tyloidae befinden sich auf den Gliedern 4-10 (6-11). Ab den 2. Flagellagliedern sind weitläufig zerstreute Sinnesleisten vorhanden.

Die Flagella sind ganz gelbrot, nur dorsal können sie bräunlich sein. Die Coxae und Trochanter variieren von gelblich bis rot. Das Collare und die Hintercoxae können überwiegend wie der Petiolus schwarz sein. Auf dem Postpetiolus und in der Mitte des 2. Tergits sind mehr oder weniger bräunliche Flecken vorhanden.

D i f f e r e n t i a l d i a g n o s e: Tycherus horstmanni nov.sp. hat eindeutige Merkmale, die bedingen, dass die Art in die Gattung Tycherus gehört.

Bei der Gattung Pseudalomya TELENGA 1930 , sind die Treffpunkte von Oral- und Genalcarinae sehr weit unter den Mandibulae in der Mitte des Kopfes, und sie berühren sich dort beinahe. Bei den Männchen ist es nicht so extrem, sie haben zueinander einen grösseren Abstand. Gleichzeitig sind die Genae frontal gesehen relativ breit, und das Collare ist sehr lang. Tycherus horstmanni hat sehr ähnliche Merkmale, jedoch sind die Treffpunkte von Oral- und Genalcarinae nicht unter den Mandibulae wie auch nicht so weit nach unten gezogen und von der Mitte des Kopfes weit entfernt (Abb. 6, 11). Das Collare ist bei T. horstmanni wie bei Pseudalomya stark verlängert, und die Genae sind sehr breit ( Abb. 5 View Abb , 6, 11).

Diese konvergenten Merkmale bestätigen unter anderem, dass die Gattung Pseudalomya durchaus mit den anderen Gattungen der Tribus Phaeogenini eine Einheit bildet.

Vielfältige Ähnlichkeit mit Pseudalomya hat auch die Gattung Eparces FOERSTER 1869 . Die Art Eparces quadriceps ( CRESSON 1867) comb.nov., hat eine ähnliche Kopf- und Körperform in etwa wie Pseudalomya und wie T. horstmanni , gemeinsam haben Pseudalomya und Eparces so wie T. horstmanni ein sehr langes Collare, nicht ganz so lang ist es bei Dicaelotus (Gnathichneumon) AUBERT 1958. Die Treffpunkte der Genal- und Oralcarinae bei Eparces und Dicaelotus (Gnathichneumon) sind sehr weit nach hinten verlegt, etwa wie bei Tycherus horstmanni , jedoch nicht so extrem wie bei Pseudalomya.

Tycherus horstmanni View in CoL nov.sp. ist durch die Kopfform charakterisiert, hat besonders aufgrund der breiten, erhabenen Genae Ähnlichkeit mit Tycherus fuscibucca (BERTHOUMIEU 1901) View in CoL , jedoch sind bei der neu beschriebenen Art die Genae wesentlich breiter. In der Färbung entspricht die neue Art Tycherus jucundus ( WESMAEL 1845) View in CoL comb.nov.

Die auffallendsten Charakteristika für Tycherus horstmanni View in CoL nov.sp. sind die nach hinten stark ausladende Kopfform wie auch besonders die sehr breiten, erhöhten Genae und die lange, schmale Area superomedia.

D e r i v a t i o n o m i n i s: Die neue Art wird Herrn Prof. Dr. Klaus Horstmann (Würzburg) für seine hervorragenden Leistungen, die er für die Systematik und Taxonomie der Ichneumonidae erbracht hat, in Dankbarkeit gewidmet.

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Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Ichneumonidae

Genus

Tycherus

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