Herniaria alpina CHAIX

Stöhr, O., Pilsl, P., Essl, F., Hohla, M. & Schröck, C., 2007, Beiträge zur Flora von Österreich, II, Linzer biologische Beiträge 39 (1), pp. 155-292 : 207-208

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5407540

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03A687C0-FFDB-FFF3-C2EE-FAB8FCEFFD44

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Herniaria alpina CHAIX
status

 

Herniaria alpina CHAIX View in CoL

Tirol: Osttirol, Hohe Tauern, Venedigergruppe, Umbaltal W Prägraten, Hohe Gruben, feinerdiggrusiger Anriss in einem kleinen Bachgraben, ca. 2610m, 8939/4, 05.09.2005, leg./det. OS, Herbarium OS/LI.

Herniaria alpina View in CoL ist eine seltene, subalpin-subnival verbreitete Pflanze, die in Österreich aktuell nur mehr in Osttirol auftritt; in Nordtirol und Vorarlberg gilt die Art als ausgestorben / verschollen (vgl. FISCHER et al. 2005). In Osttirol ist sie auf ein eng umrissenes Gebiet in der westlichen Venedigergruppe beschränkt. Als aktuell werden von POLATSCHEK (1999) insgesamt nur zwei Vorkommen im Umbaltal (Clarahütte und Tredeberspitze) sowie ein Vorkommen bei der Johannishütte im Dorfertal angesehen; alle diese Nachweise stammen dabei von M. Haberhofer aus den 1960er Jahren.

Nunmehr konnte die Art an einer neuen Lokalität in etlichen, durchwegs vitalen Individuen aufgefunden werden, die aufgrund der Entlegenheit des Wuchsortes kaum einer aktuellen Gefährdung unterliegen. Die standörtlichen Verhältnisse decken sich hier sehr gut mit den Angaben von ZOLLITSCH (1966), der drei Vegetationsaufnahmen eines "Herniarietum alpinae" von den südlichen Zillertaler Alpen und dem Wallis analysiert hat: auch im Bereich der sog. Hohen Gruben ist der Standort dieser Art südexponiert, ca. 40° geneigt und befindet sich zwischen 2480m und 2640m. Als Substrat wurde sehr feinkörniger, fast sandiger Kalkglimmerschiefer ohne nennenswerte organische Anteile festgestellt, der im Bereich eines Bacheinschnittes aufgeschlossen vorliegt. Der sich daraus ergebende, offene Standortscharakter ist eine wesentliche Voraussetzung für das Vorkommen und Überleben dieser konkurrenzschwachen Pionierpflanze. Der Habitus von Herniaria alpina View in CoL an diesem Standort wird in Abb. 7 wiedergegeben.

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