Lestes sponsa, Hansemann, 1823
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.3545716 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03A187F8-0E6D-4319-8165-79CFB761FEF2 |
treatment provided by |
Jeremy |
scientific name |
Lestes sponsa |
status |
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2. Es sei hier auf Skulpturen hingewiesen, denen ein grösserer systematischer Wert als den Hamuli anteriores nur insofern zukommen kann, als sie in beiden Geschlechtern anscheinend unterschiedslos auftreten. In der neueren Literatur fand ich nichts davon erwähnt, was auffällt, da die europäischen und wahrscheinlich auch nordamerikanischen Lestiden mittels dieses Merkmals von allen übrigen Zygopteren der betreffenden
Regionen geschieden werden können. Auf dem Scheitel befindet sich nämlich beiderseits je eine Querleiste hinter den Antennen, in etwa gleicher Höhe mit dem Vorderocellus ( Fig. 2 X View Fig ). Jede Leiste ist etwa so lang, wie ein Lateralocellus vom Medianocellus entfernt ist; aussen ist sie verstärkt und ein wenig vorgezogen (Fig. 3 a). Zwischen ihr und der Antenne kommt noch ein kleines Plattehen (p) zum Vorschein, Vom inneren Ende aer Leiste ziehen zu der Naht (n in Fig. 2 View Fig und 3), die den Scheitel (vert) gegen die Schläfen (te) abgrenzt, etwa 4 feine Längsfurchen dicht am Lateralocellus aussen vorbei. Diese Strukturen flndea
wir in der geschilderten extremen Form — mit geringen Abweichungen spezifischer oder individueller Art, was hier nicht untersucht wird — bei den meisten palaearktischen und vielen nearktischen Arten von Lestes , bei Archilestes maior (nearkt.), Lestes Simulator (Madagascar), L. undulatus (Chile) , Derartige Leisten und Streifen dürften bei palaearktischen und wahrscheinlich auch nearktischen Agrioniden und Calopteryiden nicht vorkommen. Hier ist der Scheitel gleichmässig skulptiert; hinter den Antennen findet sich eine kleine Furche, an deren Bund der Kopfmitte zu mitunter eine kleine, nach Arten oder Gruppen verschieden gerichtete Kante liegt, die höchstens halb so lang ist wie die Distanz zweier Ocellen; diese Kante wird oft infolge ihrer Kleinheit von der Antenne verdeckt und kann leicht übersehen werden. Nicht verwechselt werden •dürfen die Scheitelleisten mit jener unpaaren Stirnkante, die E i s für Telebasis und Ceriagrion beschrieb (Arch. Naturgesch. 82, A9, 1 9 1 6, p. 128) und auch für Heteragrion und andere ilogapodagriouinen bekannt wurde.
Weniger scharf wird die Abgrenzung, sobald weiter» Formen eingezogen werden. So iat bei Lestes dichrostigma (neotrop.) die Leiste flacher
und bei L. helix (neotrop.) verschmilzt sie ausserdem fast mit dem dicht davor liegenden Plättchen. Bei Sympecma fusca "und paedisca iat die Scheitelleiste zwar deutlich, aber Scheitel und Schläfen sind grob gekörnt, die Längsfurchen des Schei- tels nicht erkennbar. Der oben schon zweimal genannte Megalestes lässt deut- lich Leiste und Furchen erkennen; hier linden wir zum ersten Male Scheitel und Schläfen verschieden skulptiert Scheitel glänzend, Schläfen matt, eine Erschei- nung, die mehrere Synlestinengenera aufweisen, und zwar Chlorolestes , Syn- lestes und Chorismagrion , dagegen nicht Perilestes , bei dem Scheitel und Schläfen glänzend sind, Die 4 letztgenannten Genera haben eine gerade oder schwach, aber gleichmässig gerundete Occipital- lcantss, während diese bei Lestes ( Fig. 2 View Fig ),
Archilestes , Sympecma in der Mitte deutlich winklig gekrümmt ist. Megalestes steht liier in der Mitte; Die Rundung der Occipitalkante ist stärker als bei den Synlestinen, jedoch nicht winklig. Unter den Synlestinen hat Chlorolestes noch deutlich die Scheitelleisten, die bei den
übrigen Genera Synlestes, Chorismagrion und Perilestes fehlen. Hier finden wir nur schwach gebogene Kanten, die bei Synlestes (Fig. 3b) noch gut winklig, bei Chorismagrion (Fig. 3 cj und noch mehr bei Peri- lestes abgerundet sind. Immer sind die Kanten oder Leisten BO lang wie der Abstand Lateral- zu Medianocellus; das vorgelagerte Plättchen ist sichtbar, die Längsfurchen sind deutlich und in grösserer Zahl entwickelt. Neben der Länge der Scheitelkante (oder -leiste) im Vergleich zum •Ocellenabstand scheinen es diese Furchen zu sein, die den Lestidenscheitel charakterisieren, aber beide Merkmale erleiden Ausnahmen. Es gibt nicht nur Lestiden, bei denen die Furchen durch grobe Körnelung des Chitins " verdeckt werden (Sympecma s. oben!), sondern auch Agrioniden m i t Läugsfurehen des Scheitels und solche mit langer Scheitelkante. Zu letzteren gehört die australische Protoneurine Nososticta solida, deren Kopfoberseite fast ganz mit mattem Chitin bedeckt ist, in dem ich keine Scheitelfurchen zu sehen vermochte. Scheitelfurchen sind dagegen schwach entwickelt bei mehreren indoaustralischen Megadodagrioninae, v. B. Argiolestes icteromelas (Fig. 3d), Wahnesia Kirbyi, W. montivagans, Podo- pteryx roseonotata. In all diesen Fällen ist aber die Scheitelkante höchstens halb so lang wie ein Ocellenabstand, und die ganze Kopfoberseite relativ matt. Zusammenfassend liessen sich danach die Lestiden charakterisieren als Zygopteren, die hinter den Antennen je eine Seheitelleiste besitzen, welche so lang ist wie die Entfernung eines Lateralocellus vom Medianocellus (Mehrzahl der Arten). Wenn die Leiste flach und nur als mehr oder minder abgerundete Kante erscheint, so behält sie die oben •angegebene Länge; zahlreiche Längsfurchen sind dann aussen neben jedem Lateralocellus sichtbar, das Chitin des Scheitels ist immer glänzend, mitunter das der Schläfen matt. Eine Unterteilung in Subfamilien müsste an Hand des benutzten Materiales nach den Scheitelmerkmalen zu urteilen, willkürlich erscheinen. 3. Bei dieser Gelegenheit seien einige Worte über mitteleuropäische Lestidengenera angeschlossen. Ihre Arten sind in de Selys ' Synopsis auf 2 Genera verteilt, Lestes und Sympycna Charp. (= Sympecma, cf. Ris, Suppl. ent. 5, 1916, p. 13). Die Unterscheidung erfolgt dort, wie in späteren Schriften anderer Autoren oft nach Merkmalen, die nicht die Gesamtheit der bekannten Arten betrifft; daher ist in neueren Arbeiten das Genus Sympecma fallen gelassen worden (Eis 1. c. p. 13). Die in Mitteleuropa vorkommenden (und höchst wahrscheinlich alle anderen, wirklich zugehörigen) Arten dieses Genus unterscheiden sich nun durch ein bisher m. W. nicht erwähntes Flügelmerkmal von den mir bekannten Lesfes-arten: Das Pterostigma des Vorderflügels ist um etwa seine Länge weiter dlstal gerückt als das des Hinterflügels (vgl. Fig. 4 View Fig 4 mit 5!); dementsprechend ist die Zahl der zwischen C und E distal vom Pterostigma gelegenen Queradern im Vorderflügel beträchtlich kleiner als im Hinternngel. Eher als die Verlagerung des Pterostigmas oder das
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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